Kann doch nicht sein, dass ausgerechnet vom Mittelstern so gut wie gar nichts zur bevorstehenden Veröffentlichung von Gardas zweitem Album A Heart Of A Pro und der kurz bevorstehenden Release Show in unser aller Lieblings-Club zu vernehmen ist?!
Bemühungen gab es auf beiden Seiten genug – Interviews Gespräche, Ideen für Foto-Dokumentationen, Akquise unvoreingenommener Gastautoren – alles »aus diversen Gründen […] (Urlaub, Bier, Vodka, Arbeit, Bier, Tourneen, Fußball und so)« ebenso gescheitert wie der Versuch, meine eigene persönlich-freundschaftliche Befangenheit in der Endloswiedergabe von A Heart Of A Pro aufzulösen.
290 Tage lang habe ich voller Ungeduld auf dieses … ach, auf irgendein Album von Shaban & Käptn Peng (und den Tentakeln von Delphi) gewartet, während ich die zahlreichen Youtube-Kunstwerke und (inzwischen leider vom Profil gelöschten) Soundcloud-Uploads mindestens rauf und wieder runter gehört habe. In der Zwischenzeit haben die Brüder Hannes und Robert Gwisdek Shaban Alonso und Käptn Peng im eigenen Studio in Berlin an neuen Aufnahmen gewerkelt und gemeinsam mit Mario von den Kumpels & Friends das Label Kreismusik (mit Sitz in Dresden!) gegründet.
Damit dürfte der Übernahme der Weltherrschaft nichts mehr im Weg stehen.
Vorher jedoch erschien heute mit Die Zähmung der Hydra endlich das erste Album der Hip-Hopper, das ausschließlich Songs von Digitalbeatmaster Shaban und seinem MC enthält. Eine weitere Veröffentlichung mit den Tentakeln von Delphi, der großartigen Band, die Shaban und Käptn Peng auf ihren Live-Shows begleitet, ist für Sommer 2012 geplant. Bis dahin ist Die Zähmung der Hydra mein Album des Jahres.
Ihre Musik kann als laut oder verspielt empfunden werden, stimmgewaltig ist sie allemal und außergewöhnlich. Die von Cäthe selbst geschriebenen und vertonten Texte, feinsinnig und deutschsprachig, haben nicht nur eine große Bandbreite, sondern auch notwendigen Tiefgang. Cäthes Musik ist ein Suchen und Finden. Sie erzählt auf poetische Weise von Begebenheiten, die einem im Alltag bzw. im täglichen Leben so passieren können. Für manche führt sie dazu, sich selber besser erkennen zu können.
Mit Kristofer Åströms letzen Album Sinkadus (2009, Startracks) verbinden mich Erinnerungen an einen altersschwachen, rostroten Toyota, Linksverkehr auf schmalen Straßen und Landschaftsszenen, die mir so manches Mal die Sprache verschlagen haben. Was vielleicht einigermaßen anschaulich klingt, aber eigentlich Quatsch ist, denn ich war meistens allein unterwegs und spreche nur in Ausnahmefällen laut mit mir selbst.
Der Rest stimmt aber und Kristofer Åström hat mich mit Sinkadus auf einigen der 9956 km begleitet, die ich mit meinem klapprigen Van in Neuseeland zurückgelegt habe.
»driving an old man’s car, going not fast but far
no matter where we are, sky’s like an open bar«
Und so kann ich kaum einen seiner Songs hören, ohne nicht wenigstens einen kurzen Sehnsuchtsgedanken auf die andere Seite der Erdkugel zu schicken. Trotz seiner schwedischen Herkunft klingt Åströms Musik nach amerikanischer Weite, nach staubigen Straßen und abendlichem Lagerfeuer am Strand.
Aus einer Grundidee im Jahre 2004 entstanden, steht der Sound von Crippled Black Phoenix seither für cineastische Klangkonstrukte und Endzeitballaden, welche sich konsequent jedweder Kategorisierung entziehen. Die Musiker um Gründer Justin Greaves knüpfen genau dort nahtlos an, wo Pink Floyd 1975 mit „Wish You Were Here“ aufhörten und zelebrieren ausufernde Songs, eher schon Werke, welche den Hörer außerhalb jeglicher Realität in einen Kosmos transportieren, der weit, leer und ausschließlich aus Sound zu bestehen scheint.
Das Jahr 2011 brachte für die Band neben umfassenden Touren durch Europa und China auch einen Labelwechsel zur Mascot Label Group mit sich. So stellt „(Mankind) The Crafty Ape“, welches im Januar 2012 erscheint, einen starken, in drei Akte geteilten und zwei Tonträger umfassenden Opus dar, dessen erste Hörproben bereits auf der Herbst-Tour 2011 begeisterten. Die in den berühmten Chapel Studios im tiefsten Lincolnshire aufgenommenen Songs werden Crippled Black Phoenix im Frühjahr 2012 auf ausgedehnte Tour und unter anderem auch wieder in den Beatpol führen.
Wir verlosen 2×2 Tickets für das Konzert: Schickt bis 22.03.2012, 12:23 Uhr eine E-Mail mit dem Betreff Crippled Black Phoenix an redaktion[at]mittelstern[.]de, um an der Verlosung teilzunehmen.
Inzwischen wurde auch der erste Videoclip zum neuen Album veröffentlicht. Von Horror Regisseur Sean Hogan (Lie Still, The Devil’s Business) in Szene gesetzt.
My Bloody Valentine, Wipers, Wooden Shjips, Velvet Underground, The Fall, Sonic Youth, Suicide, Clinic, Black Rebel Motorcycle Club und und und… Fluch oder Segen – Disappears aus Chicago, Illinois provozierten bereits mit Erscheinen ihres beindruckenden 2010er Debüts „Lux“ die unvermeidlichen Referenzvergleiche dermaßen zahlreich, dass einem, ob der schon früh auferlegten Bürde, Angst und Bange werden konnte um die Band um Sänger und Gitarrist Brian Case (90 Day Men, The Ponys). Doch siehe da, allerspätestens mit ihrem neuesten Album „Pre Language“ entkräften Disappears derartige Befürchtungen mehr als eindrucksvoll.
Vielleicht ihr bisher fokussiertestes Werk, doch auch hier gibt es wieder jede Menge Hall, Tremolos, Delays und fiebrig-verzerrte Riffs auf die Ohren. Disappears erfinden das berühmte Rad gewiss nicht neu, aber sie klingen einfach um vieles besser als so einige ihrer Genrekollegen. Im Übrigen gibt bei den Chicagoern niemand Geringeres als Sonic Youth-Trommler Steve Shelley derzeit den Rhythmus vor und schon alleine aus diesem Grund freuen wir uns wie nur was, diese Band auf unserer Beatpolbühne zu sehen.
Wir verlosen 2×2 Tickets für das Konzert: Schickt bis 21.03.2012, 12:21 Uhr eine E-Mail mit dem Betreff Disappears an redaktion[at]mittelstern[.]de, um an der Verlosung teilzunehmen. weiterlesen…
»Das Konzert wird bestimmt schön, aber die CD kann man sich eigentlich nicht anhören. Die rauscht so?!« sagte meine Dienstagspluseins, nachdem sie die Einladung zum Konzert von Nils Frahm nebst aktuellen Tonträger in ihrem Briefkasten fand.
Recht hat sie – das Konzert wird ganz sicher sehr schön! Und ja, Nils Frahm bricht auf Felt mit der Hörgewohnheit perfekt produzierter Musik. Um das im Oktober 2011 erschienene Album rankt sich die sympathische Geschichte, dass Nils ursprünglich die Nerven seiner Nachbarn schonen wollte, indem er sein Klavier mittels Filz (engl. felt) dämpfte, wenn er in der nächtlichen Stille seines Berliner Wohn-Studios musizierte. Dabei kann ich mir Schlimmeres vorstellen, als neben Nils Frahm zu wohnen und durch seine Musik in den Schlaf »gestört« zu werden…
Die Genres, die Ólafur Arnalds auf seinen musikalischen Wegen durchstreift, sind so bemerkenswert gegensätzlich, wie die Musik seines Soloprojekts zugänglich und emotional ergreifend ist. Ich bin mir sicher, das eine hängt mit dem anderen zusammen.
Da gab es in jungen Jahren (ab 1999) den Punk-/Hardcore-Óli, der als Drummer verschiedener isländischer Bands (I Adapt, Fighting Shit, Celestine) in der damals gerade entstehenden isländischen Hardcore-/Nu-Metal-Szene mitmischte. Es heißt, die Band Fighting Shit existiere noch immer und spiele wenigstens eine Live-Show pro Jahr. Das könnte wohl noch immer annähernd so aussehen und klingen:
Der Übergang vom Metal zur modernen Klassik verlief fließend und logisch – ab 2004 schrieb Ólafur für einige Alben der deutschen Death Metal-Band Heaven Shall Burn diverse Intros und Outros –
Talking To Turtles haben gerade kein neues Album veröffentlicht. Und als sie im vergangenen September im Societaetstheater zu Gast waren, haben die Mittelsterne geschlossen (aber entschuldigt) gefehlt. Der Inhalt der letzten Ankündigung kann also lediglich um die folgenden Hinweise ergänzt werden:
– Man hört, es soll ein sehr schönes Konzert gewesen sein (»einfach nur grandios!« liest man sogar, Fotos findet man bei livemoment).
– Das Societaetstheater war relativ schnell ausverkauft.
– Und: Die Turtles kommen zurück.
Ich verrate euch ein kleines Geheimnis: Hohe Männerstimmen und Falsettgesang bewegen mich überwiegend dazu, schnell wieder auszuschalten, zu löschen (ich möchte lieber keine Namen nennen) und wegzubleiben.
Bloß gut also, dass die Ankündigung im Programmheft des Iceland Airwaves nichts dergleichen befürchten ließ und mich mit den beiden Sätzen »A lush mix of deep trip-hop and ambient pop is topped off with butter-smooth male vocals of unbelievable range. Goosebumps from head to toe.« davon überzeugte, Active Child ungehört und unbedingt sehen zu wollen.