Klaviere erobern die Strassen dieser Welt. Eine Idee für Dresden?

sebastian · 10.10.2012 · 2 Kommentare

Gestern fragte ich eine Bekannte in Montreal, ob sie mir nicht ein paar lokale Musikblogs von dort empfehlen könne. Schließlich fällt mir kaum eine Stadt ein, die derzeit mehr geile Bands rausbringt als kanadische Kreativmetropole. Blogs kenne sie keine, aber neuerdings stünden dort plötzlich künstlerisch gestaltete Klaviere auf der Strasse. Den Zusammenhang verstand ich nicht, aber es hat mich trotzdem neugierig gemacht. Für ausgefallene Ideen zur Belebung von Städten bin ich ja immer zu haben.

Und siehe, da habe ich aber was verpasst. Die Aktion „Streetpianos“ ist weder neu noch aus Montreal, sondern ein weltweites Kunstprojekt, das der Brite Luke Jerram angestoßen hat, nachdem in Sheffield ein zwangsweise vor dem Haus geparktes Klavier für Leben auf der Strasse sorgte. Mittlerweile stehen solche Klaviere auf der ganzen Welt. In den meisten Städten werden die Projekte vom Rathaus betreut (Auftrag an Künstler, Standortorganisation etc.).

Eine Aktion, die auch gut zu Dresden passen würde. An Klavieren sollte es nicht mangeln. Dradio Wissen schätzt, dass ca. 3.500 Klaviere im Jahr auf deutschen Schrottplätzen landen. „Die Leute wollen alte Klaviere nicht einmal geschenkt. Sie fürchten die Kosten für die Reparatur, den Transport und den Klavierstimmer“, berichtet auch die FAZ.

Da stirb eine Boombranche. In der Blütezeit verkauften deutsche Klavierbauer 300.000 Klaviere im Jahr, heute sind es auf dem deutschen Markt noch 12.000 – vielleicht stehen ja bald ein paar bunte auf Dresdens Strasse und inspirieren jung und alt, Neugierige, Amateure und Profis? Ich gebe das mal dem lokalen Kreativverband als Anregung für die heutige „Ordentliche Mitgliederversammlung“ auf den Weg :-)


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Hauptsache Didden – Design in Dresden

sebastian · 07.12.2010 · 9 Kommentare

Ich bin ja schon beim offiziellen Dresdner Plakat zur FIFA Frauen WM durch die Decke getanzt vor Begeisterung, aber das Ding hier gehört eindeutig für jeden ordentlichen Design-Award nominiert!

Studierende der TU Dresden haben Großplakate für eine Kommunikationskampagne gestaltet. Die Studentinnen und Studenten des Masterstudienganges „Angewandte Medienforschung“ erarbeiteten für die Dresden Marketing GmbH eine Kampagne zum Thema „Dresden Jahres-Highligts 2011“. Die Plakate waren bis vor wenigen Tagen in der Landeshauptstadt zu sehen.

Ich sag ja: Frauenfußball ist kein Sport! Frauenfußball ist ne Tittenparade in Trikots! Den Studierenden kann man sicher kaum einen Vorwurf machen, aber wer genehmigt denn sowas?

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Offizielle Facebookseite der Stadt Dresden jetzt am Start! Noch gibt es viel zu verbessern!

sebastian · 03.12.2010 · 5 Kommentare

Ich hatte es ja neulich schon vermutet und Peter hatte es bereits wenig später bestätigt: Dresden hat sich tatsächlich aufgemacht ins Web2.0 und eine bereits bestehende inoffizielle Facebookseite übernommen. Ob friedlich, gut bezahlt oder per feindlicher Übernahme wie in Innsbruck ist derzeit nicht bekannt, aber gehen wir mal davon aus, dass der bisherige Betreiber im Grunde kein Problem damit haben dürfte. Er (oder sie) hatte ja selbst nie etwas geschrieben, das hatten nur die User getan. Das aber sehr aktiv. Dies ist derzeit leider gar nicht mehr möglich.

Gestern nun also die erste Statusmeldung. Leider weder eine Begrüßung, noch eine Erklärung,  sondern lediglich eine Meldung, die man unter der Rubrik „Routine“ einordnen darf.
Ich finde es sehr bedauerlich, dass über 25.000 Fans nicht offiziell darüber informiert werden, dass es einen Wechsel des Fanseitenbetreibers gegeben hat. Aber vielleicht kommt da ja noch was? Ich meine, wenn ich in einem Forum eines Fußball-Fanclubs angemeldet bin oder Mitglied einer Auto-Fancommunity, dann möchte ich doch schon gerne wissen, wenn der FC St. Pauli oder Porsche diese Community übernommen hat, oder?

„Weihnachten in Dresden ist mehr als der berühmte Striezelmarkt. Historisch, handwerklich geprägt, für Feinschmecker, groß oder klein – in Dresden wird wohl fast jeder fündig. Was meint ihr? Welches ist Euer
Favorit unter den Dresdner Weihnachtsmärkten?“

lautete die erste Nachricht. Ich hoffe mal, dass sich dieser vor allem von Medien wie dem Spiegel getriebene Mechanismus nicht durchsetzt, einfach jeden Tag eine Frage zu stellen. Facebook ist kein Marktforschungsinstitut. Ich find das ganz, ganz schlimm, was insbesondere Print-Medien sich derzeit auf Facebook erlauben. Von Dialog, Kritikfähigkeit und Partizipation keine Spur. Stattdessen ein tägliches „Was denkt ihr?“, dessen Antworten dann aber nicht moderiert werden und auf die auch nicht reagiert wird. Offenbar genügt es Spiegel, Welt & Co., wenn auf ihren Plattformen immer die selben Leute sich und ihre Lieblingsfeinde (wahlweise Ökos, Nazis, Ausländer, Amerikaner oder Jugendliche) angreifen können.

However! Der Start war also etwas holprig, aber das muss nun wahrlich nichts heißen! Das ist fast immer so. Ich traue dem Marco eindeutig zu, dort eine sympathische, offene, verbindliche Atmosphäre zu schaffen! Und ich kann mir auch gut vorstellen, wie sorgenvoll einge Stadtoberen derzeit den Facebookstart verfolgen (wahrscheinlich eher nicht verfolgen, aber sich trotzdem Sorgen machen), so daß man sich auf eine durchaus längere Eingewöhnungsphase mit unverbindlichen und harmlosen Themen (und Fragen) einstellen sollte.

Wirklich unglücklich finde ich die Tatsache, dass man die Funktion abgestellt hat, als User Kommentare an die Pinnwand zu posten. Das ist nun wirklich absoluter Mumpitz und hat mit „Social“ Media gar nichts zu tun! ich hoffe, es liegt nur daran, dass noch keine Richtlinie geschrieben und veröffentlicht wurde?

Die große Frage ist außerdem: Wie kriegt man all das Gesagte jetzt in die Rathäuser und Ämter? Einen Kommentar-Stream als Wall bietet Facebook ja leider nicht an. Es wäre doch genial, wenn man in allen Foyers und Wartezimmern auf Monitoren verfolgen könnte, worüber derzeit diskutiert wird und wie.

Was denkt Ihr dazu? :-))

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Open Innovation: Erfolgreiche Unternehmen leben von ihren Innovationen. Und Kommunen?

sebastian · 02.12.2010 · 1 Kommentar

Innovationsmanagement ist kein kreativer Kaffeeklatsch der Produktentwicklung, sondern die systematische Planung, Steuerung und Kontrolle von Innovationen in Organisationen. Parallell dazu verläuft im Vorfeld der Prozeß des Ideenmanagements, bei dem es gilt, Ideen zu entwickeln, zu sammeln und zu bewerten.

Sowohl Ideenmanagement (früher auch Vorschlagswesen (West) oder Neuererwesen (Ost)), als auch Innovationsmanagement sind derzeit vor allem noch rein innerbetriebliche Maßnahmen. Innerbetrieblich sowohl im Sinne von „inner“ als auch von „betrieblich“, sprich: in Unternehmen. Vermehrt aber werden auch darüber hinausgehende „Open Innovation“ Programme beobachtet und gefördert.

Meine große Hoffnung ist, dass sich dies mittelfristig auch auf kommunaler Ebene durchsetzt, um gemeinsam mit Bürgern, Unternehmern, Partnern, Besuchern kreativen Ideen zu sammeln, zu bewerten und zur Umsetzung zu bringen. Und zwar nicht alle sechs Monate am runden Tisch, sondern kontinuierlich. Im Internet.

Ich denke dabei natürlich aktuell vor allem an die derzeitigen Bemühungen der Stadt Dresden, die Kreativwirtschaft in Dresden fördern zu wollen.

Mit einer Softwarelösung wie zum Beispiel der Open Innovation Lösung von Hype –  so meine Überlegung – könnte man statt mit 30 Personen drei Workshops durchzuführen, 300 Geschäftsführer und Selbständige aus der Kreativwirtschaft dauerhaft in die Ideenfindung und -bewertung integrieren und Prozesse wesentlich transparenter machen.

HypeIMT vernetzt Kunden, Partner, Nutzer und Forscher zu einer Innovation Community und gewährt Ihnen Zugriff auf kollektive Intelligenz („Wisdom of Crowds“). Durch kollaborative Web 2.0 Funktionen motiviert HypeIMT Ihre Innovation Community aktiv zur Ideengenerierung.

schreibt Hype und das gefällt mir nicht nur wegen des wunderbaren „Wisdom of Crowds“ :-)

Vielleicht findet Marco als neuer Web2.0 – Beauftragter der Stadt ja auch ein wenig Zeit, um ein solches Projekt auf seine Machbarkeit hin zu untersuchen?

Ich fänd’s unglaublich spannend und würde mich vor allem freuen, wenn jemand bereits Erfahrung mit entsprechenden Open Innovation Softwarelösungen gemacht hat, von denen er hier berichten kann und vor allem über Hinweise auf Einsätze auf kommunaler Ebene!

Es reicht nicht, nur zu diskutieren oder „zu liken“. Ich muss Ideen detaillierter bewerten können als mit „ja“ oder „nein“. Und ich muss belohnt werden, wenn ich die richtige Idee entwickel oder diese unterstütze.

Ich bin wahrlich kein Experte für Innovationsmanagement, aber eine Open Innovation Plattform einzuführen, dass dürfte für Städte wie Dresden ziemlich innovativ sein! Und mindestens genauso wertvoll wie der Dialog auf Facebook, also einer fast zwangsläufig auf Tourismusmarketing ausgelegten Umsetzung.

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Vorwärts in die Vergangenheit? Diskussionsrunde mit Baubürgermeister Marx

sebastian · 10.11.2010 · Keine Kommentare

Das passt dich sehr gut zum Workshop von vergangenen Montag:

Der Dresdner Klub e. V. lädt am Donnerstag, 11. November 2010, 18 Uhr zu einer Diskussionsrunde mit Baubürgermeister Jörn Marx (über ihn finden sich u.a. hier und hier Beiträge) ein. Thema des Abends:

Zukünftiges Bauen in Dresden. Vorwärts in die Vergangenheit?

Veranstaltungsort: Stadtarchiv, Elisabeth Boer-Straße 1.
Gäste sind herzlich willkommen und zahlen eine Kostenbeteiligung von zwei Euro.

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Nachbericht zum zweiten Workshop zur Kreativwirtschaft in Dresden

sebastian · 08.11.2010 · 12 Kommentare

Heute fand der zweite Workshop zur Kreativwirtschaft in Dresden statt.

Wie schon nach dem ersten Workshop möchte ich Euch gerne einen -natürlich sehr subjektiven – Eindruck des Treffens sowie einige Gedanken dazu schildern. Ich hoffe sehr, dass sich die anderen Teilnehmer zu Anmerkungen, Kommentaren und Ergänzungen bewegen lassen. Wer mag, kann sehr gerne seine Gedanken hier als Gastkommentar direkt im Blog veröffentlichen!

Im Mittelpunkt stand heute die Frage nach räumlichen Standortfaktoren. Es sollte also erfasst werden, welche Kreativ-Areale bereits bestehen, welche Standorte in Dresden besonders viel Potential aufweisen und welche konkreten Stadtentwicklungsansätze nötig oder wünschenswert sind.

Ich gebe zu, im Vorfeld der Veranstaltung war ich sehr skeptisch, ob (mir) die Veranstaltung wirklich viel bringen kann. Als Vertreter der Agenturlandschaft und der Musikwirtschaft sah ich das Thema „Kreativ-Areale“ immer als „eher weniger wichtig“ (für die Agenturlandschaft) beziehungsweise als Luxusproblem (für die Musikwirtschaft).

Dezentrale Produktion – zentrale Präsentation

Agenturen brauchen eine gute Verkehrsanbindung, eine inspirierende Umgebung (je nach Vorliebe) und Lokale mit gutem Mittagsangebot in der Nähe. Und natürlich funktionierendes Hochgeschwindigkeitsinternet (Grüße nach Striesen). Wirklich wichtig ist es dabei nicht, ob jetzt drei oder dreißig weitere Kreative in der Umgebung ihre Arbeitsplätze haben. So groß ist Dresden dann auch wieder nicht. Vor allem: Die Kunden sitzen sowieso weiter weg als jeder Partner vor Ort. Mobilität gehört also zum Standard.

Für die Musikwirtschaft ist das ähnlich, allerdings aus ganz anderen Gründen. Es gibt hier außer den Veranstaltungsunternehmen so wenige gesunde, wirtschaftliche Betriebe im Bereich Pop/Rock (Labels, Verlage oder Künstleragenturen), dass Synergieeffekte durch ein Kreativ-Areal sicherlich ein nettes Gedankenspiel darstellen, die Branche aber eindeutig ganz andere Sorgen hat (finanzielle Ausstattung, Kreditwürdigkeit). Proberäume sind über die ganze Stadt verteilt durchaus vorhanden und bilden mehr oder weniger bereits jetzt eigene Kreativzentren. In Dresden fehlen eher Auftrittsmöglichkeiten für lokale Bands und professionelle Vermarkter (Labels, Künstlermanagement, Verlage) als Proberäume, Büros oder Kreativzentren.

Wie ich heute aber lernen durfte, ist das durchaus ein spartenübergreifendes Spiegelbild für die Dresdner Kulturwirtschaft. Das Problem sind nicht die Bedingungen der Produktion sondern die der Präsentation.

Der Workshop heute war so aufgebaut, dass an vier Tischen jeweils etwa 8-10 Personen (bunt gemischt) zusammen eine Art Soll/Ist-Präsentation erarbeiten sollten. Auf Stadtplänen wurde dabei gezeigt, wo Branchen jetzt zu Hause sind, welche Areale das größte Potential aufweisen und welche Verknüpfungen sich zu Baubestand und Infrastruktur darstellen lassen.

Über aktuelle Leerstände, nutzbare Brachflächen oder andere Sorgenkinder der Stadt wurden wir dabei im Vorfeld nicht informiert. Dabei wäre das sicherlich ein sehr guter Ansatz gewesen, nicht nur zu fragen, was die Stadt für die Kreativen tun kann, sondern den Spieß auch umzukehren. Wenn ihr mich fragt: Die Stadt hat wahrscheinlich mehr Probleme als die Kreativen! Imageprobleme, Gentrifizierung, Leerstände oder Vergreisung diverser Genossenschaftssiedlungen mal als Beispiele genannt.

Das ist nämlich auch das, was wir Kreative vor allem wollen: Gefragt werden! Gehört werden! Uns einbringen!

Vielleicht entwickelt sich aus den Workshops ja eine Art Forum für diesen Austausch.

An meinem Tisch saßen unter anderen VertreterInnen des Literaturbüros, vom Geh8, von Sputnik-Dresden, vom Filmverband Sachsen sowie Multimediavertreter aus dem engen und erweiteren Kreis der IG Kraftwerk Mitte sowie Rene Schulze, der seit einiger Zeit im Auftrag einer Dresdner Stadtentwicklungsgesellschaft an Konzepten arbeitet.

Für ein Aha-Erlebnis hat bei mir Paul Elsner vom Geh8 gesorgt, der die Notwendigkeit aufzeigte, Produktion und Präsentation der künstlerischen und kulturwirtschaftlichen Arbeit getrennt voneinander zu betrachten. Wahrscheinlich ist das Stoff im 1. Semester Stadtentwicklung, aber ich als Laie habe das so noch nie betrachtet. Durch diese Trennung konnte ich alle anderen Ausführungen aus einem ganz neuen Blickwinkel sehen.
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Die Püppis sind los – Frauenfußball in Dresden

sebastian · 01.11.2010 · 4 Kommentare

Im Printblogger wurde ich auf die Wahl des offiziellen Plakates zur Frauen-WM 2011 aufmerksam. Dabei erinnerte ich ich wieder mit Grausen an das bereits Ende März veröffentliche Motiv der Stadt Dresden als Austragungsort.

Mal abgesehen von der eher etwas unglücklichen Bild-Collage und der Frage, ob die Frauenkirche wirklich für alles herhalten muss:

Ich finde den verwendeten Kussmund an der Stelle absolut peinlich und unpassend. Für mich ist Frauenfußball knallharter Leistungs-Sport und kein plüschiges „Sex and the City“ Flirtspielchen. Das Dresdner Motiv sieht eher aus wie ne Werbekampagne für die Wahl zur „Spielerfrau des Jahres“ und hilft sicher nicht, den Sport als solchen besser zu vermarkten.

Klar sind viele der Sportlerinnen sehr sexy!

Aber erstens hat diese Tatsache an dieser Stelle nichts zu suchen, denn die Stadt Dresden empfängt Sportlerinnen und keine Models und zweitens könnte man den Zusammenhang zwischen weiblichen Reizen und Fußball – wenn er denn schon bemüht werden muss – sicher tiefgründiger oder witziger transportieren.

Ich hoffe, ich trete keiner befreundeten Grafikerin (m/w – grins) auf die Füße: Leider konnte ich nicht herausfinden, wer das Motiv gestaltet hat.

Aber – was soll das Gezeter – vieleicht bin ich da auch zu engstirnig?

Die Motive der anderen Städte jedenfalls sind auch nicht wirklich besser und OK-Präsidentin Steffi Jones sagt:

Die Poster symbolisieren sowohl die Faszination des Frauenfußballs als auch die Vorfreude der Spielorte auf die Frauen-WM 2011. Wir sind vom Engagement und von der Professionalität der Städte bei der Konzeption der Plakate sehr angetan. Es freut uns sehr, dass die Spielorte nunmehr ein zusätzliches und markantes Wahrzeichen für ihre WM-Präsenz haben

Ich habe einige Fußballspielende Frauen im Bekanntenkreis. Vielleicht finden die das Motiv ja klasse? Ich lasse mich immer gerne eines besseren belehren…..

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Kartenvorverkauf für Zwingerfestspiele gestartet. Aber brauchen wir die?

sebastian · 22.10.2010 · Keine Kommentare

Heute hat also der Vorverkauf für die Zwingerfestspiele mit einer Pressekonferenz im Zwinger gestartet. Ich kann mich ja nicht 100%ig entscheiden, wie ich zu den Festspielen stehen soll. Einerseits ist das natürlich eine gute Werbung für Dresden und mit „Der große Bellheim“ hat Wedel immerhin TV Geschichte geschrieben, wegen der ich ihm auch Sachen verzeihen kann, die ich echt doof fand.

Andererseits ist es aber auch nicht gerade das innovativste Projekt und Werbung macht man dabei vor allem bei mittelbetuchten Mittelstandstouristen aus Mitteldeutschland.

Ich denke aber, dass Dresden mehr denn je Dinge braucht, die für junge Leute interessant sind und unser Image als barocke Hinterwäldler irgendwie verändern kann.

Die Zwingerfestspiele ziehen sicherlich einige Besucher aus Worms, Recklinghausen und Norderstedt! Aber in New York, Stockholm, Tokyo, Moskau & Co dürfte das – sagen wir mal – keine Sau interessieren. Und mehr Besucher passen eh nicht in grünes Gewölbe oder Pfunds Molkerei.

Mein Eindruck von einer Mittelmäßigkeitsgefahr wird durch so originelle Aktionen wie den Fotowettbewerb („Schicken Sie uns Ihre schönste Zwinger-Ansicht!“) nicht gerade geschmälert. Aber nun gut… Ich gehe mal davon aus, die Stadt wird sich das Ganze nicht so viel kosten lassen wie die Stadt Worms?!? Dazu steht ja hier bereits was im Blog.

Wie denkt Ihr darüber?

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statt Marketing: Ideen für Dresden! Ein Gastbeitrag: „Dresden-Codex“

sebastian · 20.10.2010 · Keine Kommentare

Mike Wagner hat mit (s)eine neue Idee für Dresden geschickt. Tausend Dank dafür! Im Grunde eine super Idee, Konzepte zentral zu hosten.

Der „Dresden Codex“ Klingt nach einem Eventkonzept, dass wirklich funktionieren könnte! Was denkt Ihr?

Der „Dresden Codex“

Die Inhaberstadt des berühmten Maya-Kalenders „Dresden-Codex“ lockt alle ‚Untergangs-/ Endzeit-Fans‘ der Welt zum großen (Party-)Event am 21.12.2012: etwa in den Nachbau einer Maya-Pyramide z.B. auf dem Hellerberg, in welcher der „Dresden-Codex“ ausgestellt wird. (Zur Beratung/ Zusammenarbeit auch den Filmemacher des Hollywood-Blockbusters „2012“, Roland Emmerich, anfragen.)
Die Stadt kann auf Einnahmen durch Hotelbuchungen und Merchandising („Dresden-Codex“ auf T-Shirts, Umhängetaschen etc.) hoffen sowie auf weltweites (Medien-)Interesse.
skizze
(Mike Wagner)

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Nachbericht zum ersten Workshop zur Kreativwirtschaft in Dresden

sebastian · 28.09.2010 · 26 Kommentare

Unter dem etwas sperrigen Titel „Herausforderungen und Förderbedarfe der Kultur- und Kreativwirtschaft in Dresden“ fand am gestrigen Montag (27.9.2010) der erste von drei Workshops statt, die Vertreter der Stadt Dresden mit Aktivisten der Dresdner Kultur- und Kreativwirtschaft angesetzt haben. Ziel ist das Erlangen eines Überblicks über den Soll/Ist – Zustand im Hinblick auf Wirtschaftsförderungspotentiale.

Vorangegangen war eine Feldforschung der Prognos AG (, von deren sieben Standorten übrigens nur der Berliner zum Osten gezählt werden darf), um statistische Ist-Daten und gefühlte Bedarfe Dresdens festzuhalten.

Zu den Geladenen gehörten Vertreter aus Bildender Kunst und Musik ebenso wie Werbeagenturen, Softwareschmieden oder Medienhäuser.
Durch meinen Job (Agentur) und mein eher privates Engagement im Bereich der Lobbyarbeit für die Musikwirtschaft war ich sozusagen gleich als Vertreter von zwei Sparten anwesend. Als solcher weiß ich aber auch bereits seit Jahren, was im Workshop noch mehrfach diskutiert werden musste: Die Bedarfe einzelner Akteure innerhalb der gesamten Kultur- und Kreativwirtschaft sind so unterschiedlich, dass ein Förderprogramm für einzelne Unternehmen nahezu unmöglich (und am Ende auch überflüssig) ist.

Kunstvertreter erwarten bessere Chancen zur Förderung oder Vorfinanzierung ihrer Kataloge, während Agenturen schwer damit zu kämpfen haben, dass Dresden nur eine Standortregion ist. Die Zentralen und Marketingverantwortlichen der großen Konzerne sitzen aber im Westen und vergeben auch ihre Aufträge logischerweise dort. Werbeagenturen brauchen (ähnlich wie Architekten) keine finanzielle Förderung, sondern finanziell gut ausgestattete Kundenpotentiale.

Musiker brauchen dringend Unterstützung im Bereich Reisekosten, Vermarktung und Produktion, während Softwareschmieden vor allem auf einen entscheidenden Imagewandel vom Museumsdorf Dresden zum Kreativzentrum hoffen, um einem Fachkräftemangel vorzubeugen. Dafür war sicher kein Workshop und keine Erhebung nötig.

Was ist nun also speziell an Dresden?

Zum einen ist natürlich die Aufteilung der einzelnen Sparten in den Städten immer unterschiedlich. Es gibt Verlagshochburgen, Musikhochburgen und Filmhochburgen. Auffällig – aber vorhersehbar – ist zum Beispiel, wie schlecht die Stadt in Sachen Popmusik und Film dasteht. Überraschend dagegen war für mich, wie gut es offenbar den Architekten geht! Ich habe da gerade Horrorgeschichten einer befreundete Architektin aus Hamburg gehört, die deutschlandweit Häuser baut. Sie erzählte, dass das Dresdner Bauamt das erste sei, welches sie fast zum Aufgeben gezwungen habe – aus purem Frust und purer Schikane.

Wie auch immer. Das alles sind ja eher Kleinigkeiten.

Wirklich speziell an Dresden sind – so denke ich – zwei Dinge:
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