simplify your life

andrea · 18.09.2011 · Keine Kommentare

“Jede Woche ein Buch” – längst aufgegebenes Ziel für 2011. Immerhin sind noch mehrere Rückblicke auf dem To-Do-Stapel. Ältere gibt es zum Beispiel hier. Das ist #13

Für einen Euro erstand ich antiquarisch den abermillionenfach verkauften Ratgeber simplify your life von Werner Tiki Küstenmacher, Pfarrer und Autor von über 50 Büchern und Lothar J. Seiwert, Zeit- und Lebensmanager. Einfacher und glücklicher leben als Untertitel & Anspruch, na, das guck ich mir doch mal genauer an!
Zunächst wird das Leben in sieben Stufen (Sachen, Geld, Zeit, Gesundheit, Mitmenschen, Partner, das Ich) unterteilt. Das Prinzip scheint einfach: statt Gerümpel Entrümpeln, statt Verspannung Entspannung, statt Beschleunigung Entschleunigung und so weiter.

Manche Dinge scheinen tatsächlich realisierbar: Zum Beispiel Entrümpeln – Was hat man nicht noch alles für Gebrauchsanweisungen von Geräten rumflattern, deren Garantiezeit längst abgelaufen ist? Weg damit! Schul-/Studienmitschriften? Weg! Zeitschriften älter als zwei Monate? Weg! Glückwunsch-/ Urlaubs-/ Weihnachtskarten lieber Freunde von 2004? Die sind doch garantiert in dem angestaubten Karton in der hintersten Schublade, also: Weg! Fensterbretter und Fußböden möglichst freihalten, keine Leergänge durchführen: auf dem Weg vom Wohnzimmer in die Küche gleich die dreckige Tasse und beim Verlassen des Hauses den Müll mitnehmen. Lieber die vier Pfandflaschen beim Supermarkt um die Ecke abgeben, bevor sich das Leergut klirrend im Flur stapelt.. Klingt alles plausibel. Selbst das Vorhaben, Sachen auf dem Flohmarkt (on-/offline) zu verkaufen, lässt sich einfach verwirklichen.

Es gibt aber auch jede Menge skurrile Hinweise:
Kündigen sie Lotto, warten sie nicht ab, nehmen sie sich vor, innerhalb eines Jahres so viel Geld zusätzlich zu verdienen, wie ein Fünfer im Lotto bringt.“ – zum Beispiel durch Nebenjobs. Hm.

Okay, Vereinsgebühren, Jugendherbergsmitgliedschaften und eventuelle Abonnements lassen sich tatsächlich auf Brauchbarkeit überprüfen und um ein Gefühl für Ausgaben zu entwickeln, kann man auch öfter bar zahlen und nicht immer mit Karte. Aber über den Tipp, im Monat 500 Euro zurück- und mit 12% Rendite anzulegen, kann man aktuell wohl nur lachen.
Und auch das Delegieren: „Lassen sie andere die Zeitung/TV Sendung lesen/sehen und sich anschließend das Interessanteste berichten“, ist etwas paradox. Mit welchem Recht darf ich über deren Zeitbudget verfügen? weiterlesen…

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