Rückblick #18. Der vorherige findet sich hier, zwei weitere folgen diese Woche.
Rafik Schami lebt seit über 40 Jahren in Deutschland, erzählt aber noch immer in orientalischen Bildern vor allem Geschichten aus seiner Heimat Syrien. Mit einer beeindruckenden Bibliografie hat er sich hierzulande eine treue Leserschaft erarbeitet. „2321 Lesung absolviert … und dazu 362723 Kilometer gefahren … . Das heißt, vereinfacht, aber poetisch formuliert: In all den Jahren bin ich neunmal erzählend um die Welt gefahren.“
In Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte aus dem Hanser Verlag, ergründet Rafik Schami, wie er zum Erzähler wurde. Gemeinsam mit seiner Mutter lauschte er als Junge nachts gebannt den Geschichten aus Tausendundeiner Nacht im Radio, sein Vater nahm ihn mit zum Friseur, der allerhand über die Entstehungsgeschichte von Sprichwörtern zu berichten wusste und der Großvater war nichts weniger als der geliebte Held aus Rafiks Kindheit. Er übernachtete bei seinen Besuchen im Kinderzimmer, machte die Nacht zum Tag, tanzte, sang und fabulierte mit den Kleinen, ging mit ihnen spazieren und erklärte scheinbar mit Leichtigkeit die Welt.
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