Ein spannendes wie oder weil höchst unterschiedliches Künstlerpaket schickt Morr Music nächste Woche auf Tour. Multinationaler Dreampop mit Hauptstadt-Base trifft New Weird Bavaria und wir verlosen je 1×2 Tickets für die Konzerte in Hamburg (17. Februar, Hafenklang) und Dresden (20. Februar, Ostpol).
Um an der Verlosung teilzunehmen, schickt bis 16. Februar, 16:28 Uhr eine E-Mail mit eurem vollständigen Namen und der gewünschten Stadt an redaktion[at]mittelstern[.]de.
Fenster
Am 7. März erscheint mit Pink Caves das zweite Album der Berlin-New Yorker Formation. Darauf schwelgen sich die vier Fenster durch sparsam instrumentierte Stücke; ihre Stimmen atmen Entschleunigung und dahinter toben sich abgedrehte Geräusche aus. Melodien, Songstrukturen und Genres, vieles bleibt Andeutung.
Tief im Märchenwald, da liegen pinke Höhlen, die mit eigenartigen Entdeckungen locken.
Aloa Input
Deutlich heller, aber nicht minder eigenartig verspult die bayrische All-Star Band Aloa Input Weltmusik mit Indie- und Krautrock. Afrikanische Trommeln, Gitarren, Flöten und mehrstimmiger Gesang begegnen sich auf dem im Oktober 2013 erschienenen Debüt Anysome zu einem fröhlichen Stelldichein. Das überschreiben Cico Beck (Joasihno), Florian Kreier (Angela Aux) und Marcus Grassl (Missent To Denmark) mit New Weird Bavaria und im Ergebnis klingt das vor allem anderen nach einer Menge Spaß; Melancholische Momente und Denkanstöße darf sich jeder selbst aus dem Subtext zusammenpuzzeln. Eine herrliche Erfrischung für singer-songwritertriste Plattenregale.
Wen heute Abend die Langeweile plagt, wer generell montags ausgeht und für all diejenigen, die gern Folk-Pop hören, geben K&F Records bekannt: „Heute ab 21 Uhr sieht der Ostpol wieder unseren monatlichen Sound Of Bronkow-Abend, diesmal mit Luai aus Finnland. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Künstlerin werden sehr, sehr gerne gesehen. Keine Studentenpreise, dafür davor und danach noch verhaltene Musik vom DJ.“ (via Facebook) Auf der bandcamp-Seite der Sängerin heißt es:
„listen loud with headphones and eyes closed“
Saara Markkanens Debütalbum wird zwar erst am 1.3.2013 veröffentlicht, ein schickes Video hat sie aber schon produziert:
Ravens & Chimes waren im März schon mal in Dresden, damals in der scheune, bei einem schlecht besuchten Konzert, welches die Anwesenden aber durchgängig begeisterte. So jedenfalls die einhellige Antwort auf meine stichprobenartige Publikumsbefragung. Eine neue Chance gibt es am Freitag im Ost-Pol.
Ravens & Chimes schreiben Songs für lange Nächte und frühe Morgenstunden, hin und hergerissen zwischen lauten Gefühlen und leisen Zuneigungen.
Art-Pop/Folk aus Dresden mit Mitgliedern von Ken Guru and the Highjumpers
Salesmen sind ein neues Vierer-Gespann mit altbekannten Dresdner Musikern – die sich nun trauen, mit ihrer Musik endlich ein bisschen erwachsen zu werden. Salesmen bieten Pop feil – Pop, der sich nicht scheut, in den Warenhäusern des Reggae, Soul und Country Beat zu stöbern. Neben gebrochenen Herzen gehen auch urbane Geschichten und zwischenmenschliche Beobachtungen über den Ladentisch. Ein gutes Geschäft eben.
Als Dankeschön für eine wunderbare Konzertsaison 2011/2012 möchte sich Dynamite Konzerte vor der Sommerpause mit dieser kleinen Freischau bei den treuen Dresdner Konzertgängern bedanken.
Beim Sound of Bronkow Festival im letzten Jahr war Digger Barnes mein heimlicher Favorit. Kurz darauf shoppte ich bei Hometown Caravan auch die Platte, inklusive unkomplizierte Übergabe in einem Neustädter Café – sehr sympathisch. Heute Abend ist Mister Barnes erneut in der Stadt. Auch wenn er diesmal solo & akustisch und nicht gemeinsam mit Pencil Quincy unterwegs ist, dürfte man eine großartige staubig stampfende, zynisch düstere Show erwarten, denn Digger Barnes ist ne Type. Sein aktuelles Album „every story true“ erschien Ende März 2012. Hingehen!
„Ein Mann kommt müde nach Hause, er war lange Wochen unterwegs. Die Bilder hängen noch wie immer, ein bisschen Staub vielleicht, ein paar unwichtige Rechnungen im Briefkasten. Es hat sich nichts verändert. Der Mann spürt, dass er nicht lange bleiben wird. Die Unsicherheiten daheim erscheinen größer als jene dort draußen, die irgendwo unscharf hinter fernen Hügeln lauern. Also doch lieber wieder zurück ins Auto. Dort ist es aufgeräumt und übersichtlich und der Blick ruht immer wieder in der gleichen Richtung: vorne.“
The Burning Hell – »Indie-Folk aus Ontario und Neufundland, Kanada« – waren vor ziemlich genau einem Jahr schon einmal in Dresden. Die damalige Ankündigung kann um folgende Erinnerungsbruchstücke ergänzt werden: Konzert war gut und hat Spaß gemacht. Kann man also (noch mal) hingehen.
Für dieses letzte Dynamite Konzert der Saison verlosen wir 2×2 Tickets unter allen, die bis zum Freitag, den 1.06., 12:42 Uhr eine E-Mail an redaktion[at]mittelstern[.]de schicken und darin Wünsche und Empfehlungen für die kommende Dynamite Konzerte-Saison äußern. Wen sollen die Jungs unbedingt mal nach Dresden holen?
Manchmal steht die Welt Kopf. Auf der Seite des Ost-Pols sind Haight Ashbury ausführlich beschrieben, lediglich ein Link am unteren Ende des Textes führt zum Support: Fenster. Dabei würde mich in erster Linie gerade diese Combo mit ihren selbstgetaggten Genres bedroom pop chamber dream lofi interessieren. Meine Befürchtung: die zwischen schrammelig und verspielt schwankend-schwelgenden Sounds werden im verräucherten Ambiente des Ost-Pols im Gemurmel des Publikums völlig untergehen. Keine herausragenden Stimmen sind hier am Werk, sondern vielschichtiger Minimalismus, jaja, vielschichtig und trotzdem klingt alles so simpel. Windowspookdreamcore nennen es die New Yorker Berliner bei Soundcloud. Mazzy Star vs. Fleet Foxes kommt mir in den Sinn. Der Blick aus diesem Fenster weist auf hustende Schornsteine im Industriegebiet, verwunschene Wälder mit Vogelgesang und ein antikes Synthie-Sammelsurium hinter der Garagentür. Schrullig schön.
»The Great Bertholinis – eine ungarische Zirkusfamilie? Puszta-Kuchen! Natürlich ist der charmante Fake-Hintergrund um die acht fränkischen Musiker längst entlarvt. Sinn hatte und hat er jedoch, hilft er schließlich bis heute zuverlässig, die wahnwitzige Inkarnation einer Indie-Osteuropa-Folk-Brass-Band einzuordnen. Trotzdem bleibt es erstaunlich, was da alles herbeigeschleppt wurde, um die Band zu charakterisieren: Bayern und Balkan, Polka und Pop, die ganze Referenz-Bandbreite von Tom Waits und Beirut über Django Reinhardt und Kurt Weill bis hin zu den Beatles – und alle hatten sie irgendwie Recht. Beziehungsweise haben, denn erst mit „Gradual unfolding of a conscious mind – part 3“ füllt die Band das große Klangkostüm wirklich aus, das ihr von Presse und Fans geschneidert wurde.« (Dennis Drögemüller, plattentests.de)
Ein Journalist schrieb einmal: »The Great Bertholinis wollen nicht besonders sein, sie sind es einfach.« Und so spielen sie mit Pauken und Trompeten, mit Banjo und Balalaika Kadenzen des Ostens, hinein gesponnen in polyphones Singspiel, ungefähr so unbritisch britisch, als wäre Manchester eine ungarische Provinz – als Opener der Salzburger Festspiele, im Punk-Schuppen nebenan oder eben im Ostpol Dresden.
Meine Kleine Deutsche, das sind Maria, Krystal und Debbie aus Schweden und ganz offenbar haben sie in ihrer Jugend die besseren NDW-Sachen in die Hand bekommen. Denn wenn sie die Namensgebung damit begründen, dass sich ihre Songs für sie deutsch anfühlten, dann liegt das wohl eher an den frühen Trio, DAF oder Kraftwerk als an Nena…
„Nur ein Griff in die Steckdose entpuppt sich schmerzvoller als dieser New-Wave-Tanzpunk-Sound mit drei Akkorden, terrorisierenden Beats auf Mini-Disk und einem verquirlten Damen- und Herrengesangsgedeck.“ schrieb Jasmin in der Intro über das 2006er Album „Roky“ und ich finde, das hat sie treffend formuliert.
Das gilt vor allem live! Meine Kleine Deutsche rocken seit 2002 die kleineren Clubbühnen mit rotzigem DiscoGaragePunk zwischen Le Tigre, Stereo Total und Atari Teenage Riot. Rumstehen ist da nicht. Arschkarussell ist angesagt! solange bis die Haare kleben wie Kettenfett.
Sie sind britisch, jung und wild entschlossen, dass sie gekommen sind, um zu bleiben. Inspiriert von Radiohead, Björk (von deren Song Human Behaviour sie sogar eine Coverversion gewagt haben), Sonic Youth, Animal Collective usw. lehnen sie es ab, ihre Musik in die Schublade Post-Punk einzusortieren. Anyway, das Debüt von Wild Palms wippt sich am Schreibtisch mal eben so ganz locker weg, verspricht viel und ob die Jungs das halten, schau ich mir nächsten Montag im Ostpol an.
Wir verlosen 2×1 Ticket für die Show: Schickt bis zum 21.01.2012, 12 Uhr eine E-Mail mit dem Betreff Wild Palms an redaktion[at]mittelstern[.]de und nehmt damit an der Verlosung teil.