Nachdem der Donnerstag seinen entspannten Ausklang genommen hat, lässt sich der Iceland Airwaves Freitag ein bisschen Zeit, bis er so richtig in die Gänge kommt und getanzt werden wird, wie sich das eben für einen Freitagabend gehört. Vorher ist beispielsweise genug Zeit, mittags für PJ Harvey-Tickets in der Harpa anzusitzen, Reykjavík für einen kleinen Ausflug zu verlassen oder bei einem der zahlreichen Off-Venue Konzerte ein Frühschoppenbier zu genießen.
Eine Playlist zu den nachfolgenden Empfehlungen gibt es bei Spotify.
20:00 • Múm & Kronos Quartet • Harpa Eldborg
Múm, die schon seit fast zehn Jahren in verschiedenen Konstellationen miteinander Musik machen und in unterschiedlichen Projekten immer wieder an den Genregrenzen elektronischer Popmusik herumexperimentieren, sind mit ihrer klingelnden, klickernden Electronica in Kombination mit klassischen Instrumenten und flirrendem Gesang für mich der Inbegriff isländischer Elfenmusik. Zuletzt haben Múm den Stummfilm „Menschen am Sonntag“ in improvisierten Liveshows vertont. Auf dem Iceland Airwaves werden sie gemeinsam mit den Streichern des Kronos Quartet auftreten. Für diese Show im großen Saal der Harpa ist mal wieder ein extra Ticket erforderlich – dieses wird ohne Zusatzkosten ab Mittwoch im Media Centre in der Harpa ausgegeben.
Ólafur Arnalds und Janus Rasmussen für die Tanzfläche. Im Februar zum ersten Mal im Blog, im April zur Filmfestparty in Dresden und im Oktober zur Erased Tapes Label Night in Berlin (spontanes Live-Set mit Viktor Orri Árnason an der Violine) auch live für tanzbar und großartig befunden. Ob wohl das angekündigte Debütalbum tatsächlich noch in diesem Jahr erscheinen wird?
Ólafur Arnalds zurück in Dresden! Und dieses Mal sorgt garantiert kein eigensinniger Flügel mit kaputten Tasten für schlechte Stimmung (haha), dieses Mal werden die Töne digital erzeugt und es wird getanzt! Mindestens alle Teilnehmer unserer Freikartenverlosung für Arnalds‘ Trio-Show in der Schauburg wissen schon, was das heißt: Kiasmos!
Unter diesem Namen tobt sich Ólafur Arnalds zusammen mit seinem Kumpel Janus Rasmussen in der Kategorie »Elektronische Tanzmusik« aus. Entdeckt haben die beiden ihre gemeinsame Begeisterung für experimentellen Minimal Techno, als Arnalds zeitweise als Tontechniker für Rasmussens Hauptprojekt Bloodgroup tätig war. Menschlich wie musikalisch fügte sich das eine zum anderen und schließlich zum Techno-Projekt Kiasmos zusammen, für das Rasmussen initiale Ideen und Beats entwickelt und Arnalds sich um Feinheiten und finale Strukturen der Songs kümmert.
Bereits 2009 haben Kiasmos auf einer gemeinsamen Split EP mit Rival Consoles zwei erste Tracks veröffentlicht (65/Milo, Erased Tapes).