Es gibt nicht viele Bands, denen es gelingt, orchestral arrangierte Popsongs zu schreiben, die weder verkopft sind, noch im kitschigen Pathos versinken. Motorpsycho und Arcade Fire und die leider mega unter Wert verkauften Grand Island gehören ganz klar dazu. Und – wie ich viel zu spät erkannt habe – auch Team Me. Schon wieder Norwegen (Motorpsycho, Grand Island): Das kann doch kein Zufall sein?!
Am 27.02. präsentiert das Sextett den Nachfolger ihres gefeierten Debuts “To The Treetops” im Beatpol. “Blind As Night” steckt voller großer und kleiner Überraschungen und ist ein verdammt geiles Kopfhörer-Album, bei dem es immer wieder etwas zu entdecken gibt, was man beim letzten Hören nicht bemerkt hat, weil man seine Gedanken auf die Reise in norwegische Weiten geschickt hatte.
Wenn sie es schaffen, diese Qualität auch live abzurufen, wird das ein ganz, ganz großes Konzert.
Persönlicher Lieblingstrack des Albums, nicht nur wegen des großartigen Titels ist „Riding My Bicycle from Feddersensgate 5A to Møllerveien 31“. Hier werden alle Facetten der Band aufgefahren: Laut, leise, zärtlich, grantig, kernig..
Eine der geilsten und meist unterschätzten Bands Europas (vor allem seit es Supergrass nicht mehr gibt), sind ganz klar die norwegischen Grand Island. In Kürze kommt endlich das vierte Album und die neue Single „Oh you know me well“ macht Hoffnung, dass an den sensationellen Wurf „Boys & Brutes“ anknüpfen kann, nachdem mir das zwischenzeitliche „Songs From Östra Knoll 1.22“ nicht ganz so rein lief. Schon einen Tick länger auf Youtube für zum Sehen, jetzt auch bei iTunes erhältlich. Alleine die Videoästhetik (irgendwo zwischen Harry Potter und Harry Hirsch auf Pot) zeigt, dass diese Jungs einfach richtig geile Arschgeigen sind, mit denen man Steckenpferde stehlen kann!
Ausgerechnet heute, wo mein vermaledeites Knie nach zwei wirklich guten und trainingsintensiven Monaten wieder anschwoll und zu schmerzen begann, ausgerechnet heute stoße ich auf die Aufnahmen zu “ A Shot in the Dark“. Das Filmprojekt hat zwei Jahre lang einige der besten Norwegischen Boarder (Fredrik Austbø, Tore Holvik, Torgeir Berre, Sondre Tiller uvm.) begleitet und das Ergebnis ist einfach nur ein Traum! Man spürt soviel hingebungsvolle Liebe für diese auf Freiheit, Spaß und Grenzerfahrung beruhende Sportart, dass dem verletzten Vertreter schneller die Pipi in die Augen schießt als dem empfindsamsten Single mit Liebeskummer bei Casablanca.
Und dann noch Grand Island, einer meiner absoluten Favoriten auf den Preis „verkannteste Indieband aller Zeiten“!!!