Im August dieses Jahres haben Dikta mit Trust Me ihr viertes Album veröffentlicht. Darauf führen die Isländer ihr bewährtes Konzept „eingängiger Indie-Rock/Pop in klassischer Besetzung“ ohne jegliche Veränderung oder Entwicklung fort. Schon im Jahr zuvor hatte sich Andrea darüber gewundert, warum ihr die Songs von Dikta so bekannt vorkommen; Auch Trust Me klingt vom ersten Hören an so vertraut, dass man meint, auf der Stelle mitsingen zu müssen. Nichts stört, nichts hakt, nichts erschwert den Zugang zu diesen Songs und die Stimme von Haukur Heiðar Hauksson ist natürlich noch immer zum Niederknien schön.
Mit all der schönen Harmonie schafft es Trust Me leider nicht, meine Aufmerksamkeit langfristig zu fesseln. Immer wieder driften die Songs zum wenig beachteten Soundtrack in den Hintergrund, wo sie nicht stören und nichts wollen.
War ich von Trust Me also eher enttäuscht, haben es Dikta auf dem diesjährigen Iceland Airwaves dennoch geschafft, mich wieder einzufangen, wie das nachfolgende Video beweist. Im Eldhús, dem kleinsten Venue der Welt, spielten Dikta ein nettes Akustikset und beantworteten mir beim Kaffee danach ein paar Fragen.
Dikta sind aus Island, kommen dennoch ganz ohne sphärischen Nebel, Melodica oder Elfenstimmchen aus und spielen in klassischer Besetzung (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang) eingängigen Indie-Rock für Radio und Zappelfuß. Sogar im Stadion kann man sich die Herrschaften vorstellen. Im März 2011 erschien Diktas drittes Album Get It Together.
Beim Querfeldein-Hören durch das bisherige Schaffen der Isländer fällt einem auf Anhieb nichts Negatives auf. Die unaufdringliche, angenehme Stimme von Sänger Haukur Hauksson in Kombination mit professionell vorgetragenem Alternativsound nötigen Vergleiche mit Snow Patrol und Artgenossen ab, was keineswegs kritisch gemeint ist. Nur dass einem die Songs alle so bekannt vorkommen, ist ein bisschen seltsam. Warum aber sollten Dikta die Erwartungshaltung von Musikkonsumenten erfüllen, die beim Wörtchen Island sofort an liebreizende Verschrobenheit denken? Die Leidenschaft der Band gehört ganz offenbar konventionellem Pop/Rock in bester britischer Tradition. Dass sie damit das Rad nicht neu erfinden, ist klar – und dennoch liefern sie mit Get It Together eine runde Sache ab. Am Samstag, den 21.5. spielen sie gegen Zahlung von 5 Euro an der Abendkasse im Beatpol
Songs you sing along with, songs that will get stuck in your head, make you wonder, then make you want to sing them all over again.