22. Juni 2012 23:00 Uhr scheune, Dresden |
Während sich die Konzertsaison so langsam Richtung Open Airs aufdröselt und Fußballspiele das Ausgehverhalten bestimmen, wagt sich die scheune mit einer Late-Night-Show voller Klangcollagen und Soundsphären noch einmal an einen womöglich denkwürdigen Abend. Psychopop, Progressive Hip Hop oder Neo-Soul … alles Genrebezeichnungen, über deren ganz eigene Interpretation man sich am Freitag Gedanken machen kann.
Headliner Gonjasufi hat mit seiner „halluzinogenen Kopfnickermusik“ (Pitchfork) bei Warp ein stimmiges Labelzuhause gefunden, schwirrt musikalisch zwischen Psychedelic, Trip Hop, Lo-Fi und Dub. Es dröhnt und hallt, es knirscht und knistert, kratzig und brüchig die Stimme, das Ergebnis: eine hypnotische Distortion, die in Zeitlupentempo durch die Synapsen rauscht. Keine Ahnung, ob man flirrende Hitze, Weed oder Pilze benötigt, um das zu ertragen oder zu verstehen, ich spekuliere jetzt mal darauf, dass es auch ganz ohne Rauschmittel ein Erlebnis wird.
Nach einer Vergangenheit in der kalifornischen Hip Hop Szene, einem Leben auf den Straßen LAs und Drogenerfahrungen, ist Gonjasufi mittlerweile geläutert, prangert politische und soziale Missstände an, will Wut kanalisieren und Hoffnung stiften. Das aktuelle Album Mu.zz.le findet sich hier im Stream, das Debütalbum „A Sufi And A Killer“ hier. Ich schenke mir jetzt einfach weitere Erklärungsversuche und verweise auf audiovisuelles Material: