So richtig leicht fällt mir der Einstieg in den Rückblick nicht. Zu kurz war meine diesjährige Berlin Music Week und zu wenig wirklich Erinnerungswürdiges blieb auf der Hirnplatine hängen.
Das Ziel des Ausflugs war nicht, neue Musik zu entdecken, sondern neue Trends des Business aufzuschnappen. Das ist mir eher nicht so gut gelungen. Ob das an mir lag, weil ich in den falschen Panels saß und die „falschen“ Leute in der Raucherecke getroffen habe oder ob es einfach nicht so viel Neues gab, wird sich wohl erst zeigen. Grundsätzlich überdeckte der schwammige Nebel der öffentlichen Kreativwirtschaftsförderung (mal wieder) das kreative Schaffen der Basis. Der Musikbranche fehlen einfach die durchgeknallten Indie-Macher frührerer Tage. Und die verbleibenden strömen nicht gerade zahlreich zur Berlin Music Week.
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Am Ende war mehr Berlin als Music Week!
Berlin Music Week 2012: Da geht noch was
Noch nie habe ich auf einer Musikveranstaltung so wenig Livemusik erlebt, wie auf der Berlin Music Week. Das lag ganz bestimmt auch daran, dass ich mit Donnerstag und Freitag genau die beiden Abende arbeitsbedingt verpasst habe, die bis oben hin mit den interessantesten Showcases vollgepackt waren. Die Entscheidung für eine der Veranstaltung wäre mir an diesen beiden Tagen sicher nicht leicht gefallen. Und entscheiden musste man sich aufgrund der Entfernungen zwischen den teilnehmenden Locations oft gründlich. Von Club zu Club ziehen und überall mal reinschauen oder -lauschen erfordert in Berlin oft einiges an Aufwand.
Word On Sound
Mit Word On Sound richtete sich die Berlin Music Week mit einem Programm aus Workshops, Vorträgen und Diskussionen an Musiker und andere Professionelle aus dem Musikbereich. Von Mittwoch bis Freitag trafen sich die Teilnehmer – in einer viel entspannteren Anzahl als erwartet – ab morgens im Spreespeicher, direkt neben dem Gebäude von Universal Music. Die räumliche Nähe zum Major strahlte jedoch nicht auf die Veranstaltung aus, die sich auf den Independent-Bereich konzentrierte.
Vom Vergleich verschiedener Philosophien bei der Veranstaltung von Festivals (Distortion, Kopenhagen/Öresundsfestival, Malmö) über Social-Media Nachhilfe für ein Label (City Slang) bis hin zu Finanzierungsmöglichkeiten in der Musikkultur – innerhalb der gesamten Bandbreite an angerissenen Themen, die von internationalen Sprechern erläutert und kommentiert wurden, standen immer wieder dieselben großen Fragen im Raum:
– Wie kann ein Künstler mit seiner Musik so viel Geld verdienen, dass er davon leben kann?
– Wer darf daran mitverdienen und wie?
– Was ist Musik – und Kultur – überhaupt wert?
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Wie gut sind die deutsch-türkischen Beziehungen in der Berliner Kreativwirtschaft
Eine Sache, die mir bei der Berlin Music Week erneut aufgefallen ist, ist die offenkundig schwache Vernetzung deutscher und türkischer Kreativ-Akteure. Oder bilde ich mir das nur ein?
In Berlin leben über 170.000 Menschen türkischer Herkunft, türkische Indiebands habe ich aber im kompletten Programmheft der Berlin Music Week so gut wie keine finden können. Dabei gibt es – wie wir spätestens seit Fatih Akins Crossing the Bridge wissen – eine unglaublich bunte und innovative Musikszene in der Türkei. Auch für deutsche Start-ups sollte doch der türkische Markt trotz aller Restriktionen sehr interessant sein.
Die Türken sind heiß aufs Netz! Die Türkei gehört zu den aufstrebenden Internetnationen und die wirtschaftliche Lage ist nicht die schlechteste! Die Wirtschaft der Türkei wächst wie keine andere, vor allem dank der Konsumfreude ihrer Bürger.
Es sollte möglich sein, in Berlin Leute zu finden, die beide Länder und beide Sprachen kennen und Gruenderszene.de weiß zu berichten:
„Die unternehmerfreundliche Politik, die unkomplizierten Gründungsmöglichkeiten in der Türkei und die niedrigen Barrieren, als Deutscher in der Türkei eine Arbeitserlaubnis zu erhalten, vereinfachen den Start in den türkischen Markt.“
Aber nach der Partnerbörse eDarling und XING hat eigentlich nur Zanox mit einer Expansion in die Türkei Schlagzeilen gemacht.
Aber auf der Berlin Music Week, insbesondere auf der Popkomm? Kein Panel, keine Informationen, keine Bands, keine Akteure. Oder ich hab sie übersehen… ?
- Wie schätzt ihr die Situation ein? Sollte/Könnte nicht gerade Berlin sich engagierter zeigen? weiterlesen…