Der 35. Mai – Erich Kästner

andrea · 04.01.2012 · Keine Kommentare

Nachdem ich vor vielen vielen Monden im Erich Kästner Museum fleißig in Schubladen äugte und Zitatenschätzen stöberte, nahm ich mir fest vor, meine zahlreich im heimischen Bücherregal vertretenen Werke des ollen Dresdners zu entstauben und zu Gemüte zu führen. Wurde natürlich so schnell dann doch nix, weil es ja noch so viel andere gute Literatur gibt. Am 35. Mai aber war es soweit. Das ist Rückblick #17:

Immer donnerstags passt Onkel Ringelhuth auf seinen Neffen Konrad auf. Als sie so auf der Glacisstraße (übrigens bei mir um die Ecke) rumspazieren, treffen sie auf das Pferd Negro Kaballo, das sich vortrefflich auszudrücken vermag und nicht nur Zirkus- sondern auch Zugpferd auf der nun folgenden Reise in die Südsee ist. Da jauchzt auch der Erwachsene vor Vergnügen, denn Kinderbuch hin oder her – das sind durch und durch ulkige Erlebnisse, die am Ende in dem Aufsatz über die Südsee landen, denn so lautet Konrads Hausaufgabe: „Alle, die gut rechnen können, haben die Südsee auf. Weil wir keine Phantasie hätten!“ Mit Onkel Ringelhuth kann man so was machen, denn dessen Phantasie zeigt sich schon in seinen kulinarischen Vorlieben: gekochter Schinken mit Schlagsahne, Fleischsalat mit Himbeersaft, Salzbrezeln mit Preiselbeeren,.. dass der Magen Hornhaut kriegt. Und wenn dem Onkel und dem Neffen davon nicht schlecht geworden ist, wird eben noch ein bisschen auf dem Bücherschrank geturnt. Aber Achtung! Man muss nicht immer klettern wollen, bloß weil man’s kann.
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Werbepause – Augusten Burroughs

andrea · 02.01.2012 · Keine Kommentare

Rückblick #16 und die Bekanntgabe einer neuen Taktik: Ich lese kein neues Buch, bis ich nicht alle im Jahr 2011 gelesenen Werke hier besprochen habe. Vorabbemerkung: Tue ich ja doch. Vielleicht sollte ich mir dafür Gegen die Welt von Jan Brandt (927 Seiten) vornehmen oder Unendlicher Spaß von David Foster Wallace (1552 Seiten). Wenn’s mal wieder länger dauert…

Gar nicht lang dauerte der Lesespaß mit Augusten Burroughs, was sich vor allem durch die kurzen Kapitel in Werbepause. Wahre Geschichten begründet. Kaum anhaltend ist leider auch der Nachklang der Lektüre.. ich habe fast alles wieder vergessen. Nachdem mich Trocken vor einigen Jahren wirklich amüsiert und begeistert hat, wirkt Werbepause ein bisschen wie (aus Gründen entfernte) deleted scenes oder aufgewärmter Spinat. Verbitterter Narzissmus zwischen Aggression und Depression trifft auf das Getue eines großen, neurotischen Jungen, der fabelhaft, kreativ und sexy bleiben will – und alles in einer Person. Ich stell mir den ein oder anderen egomanen Drogentrip so vor. Und irgendwann begannen die Geschichten, einfach nur noch zu nerven.

Ein Kind wird Limonadenwerbestar, eine Ratte im Badezimmer versetzt einen erwachsenen Mann in Blutrausch, es gibt detailverliebten Sex mit einem Priester, Sex mit einem Leichenbestatter und zwischendurch und auch schlußendlich die wahre Liebe. Gähn.

Naja, Werbepausen sind ja auch nur Unterbrechungen, schnell konsumiert, hier mal kurz gelacht, da mal vor Peinlichkeit die Hände vors Gesicht geschlagen – aber nach ein paar Tagen kann man sich an keine einzige Szene mehr wirklich erinnern. Zum Glück ein preisreduziertes Mängelexemplar – das passt.

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We should try to wear more than just one hat

kristin · 18.12.2011 · 1 Kommentar

Um nicht alleine zu sein, erschaffen Hera und Akut ihre Kunstwerke gemeinsam und am liebsten öffentlich. Als Herakut wollen sie gesehen und verstanden werden, geschätzt und geliebt. Sie sagen das sehr klar und deutlich, weil es nichts ist, wofür man sich schämen muss, sondern ein ganz natürliches, menschliches Bedürfnis.

Hera (Jasmin Siddiqui) aus Frankfurt und Akut (Falk Lehmann), der aus Schmalkalden bei Erfurt stammt, arbeiten seit 2004 zusammen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Akuts Crew Maclaim in der Szene bereits einen Namen als »Graffiti’s Finest Photorealists« ersprüht.
Hera und Akut haben nur sehr wenig gemeinsam, sind Yin und Yang. Indem sie einander voll und ganz vertrauen, verbinden sie ihre konträren Charaktereigenschaften und unterschiedlichen Arbeitsstile in Herakut zu einer harmonischen Einheit. Wie The Perfect Merge gelingt, zeigt ihr erstes gemeinsames Buch, das 2009 erschienen ist. weiterlesen…

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Freiheit – Jonathan Franzen

andrea · 11.12.2011 · 1 Kommentar

Getrost als gescheitert betrachten, kann man wohl meinen Versuch, jedem Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe, einige Worte Beachtung zu schenken. Bis #14 bin ich immerhin fortgeschritten, mindestens 13 ausgelesene Bücher liegen vor mir auf einem großen Stapel. Ich versuche mich weiterhin in einer Aufarbeitung, werde mich dabei aber deutlich kürzer fassen. Hier ist #15:

Jonathan Franzen, Anfang 50, Autor von Die Korrekturen (ein Buch, das ich vor ein paar Jahren quasi in einem Happen verschlungen habe), brachte im Herbst 2010 einen weiteren >700 Seiten Roman heraus: Freiheit. Wie auch schon im Vorgängerwerk widmet sich Franzen dabei thematisch familiären Verflechtungen und amerikanischen Gesellschaftsverhältnissen, spickt Handlungsstränge mit Mittelschichtspersonal und beinahe allen Themen der aktuellen Nachrichtenagenda (Umwelt, Terror, Finanzwirtschaft). Wie auch in Die Korrekturen gelingt es Jonathan Franzen in Freiheit, seine Figuren so zu zeichnen, dass man sowohl die jeweiligen Gefühlslagen, als auch Beweggründe aller Beteiligten nachvollziehen kann.

Da ist zum einen Patty, auch „die Autobiographin“ genannt: Sie war wie eine Frau, die sich über ihren ganz wunderbaren Dreckskerl von Freund beklagt. Mutter zweier Kinder, neurotisch auf Sohn Joey fixiert, schön und sportlich, aber mit Alkoholproblem, gelangweilt dominant, wütend auf die Umstände, andere, sich. Braucht Jahrzehnte und einige Zeit der Trennung um zu erkennen, dass ihr Mann Walter gar nicht so schlecht ist, wie sie ihn immer macht. Die perfekte Besetzung für eine weitere Staffel Desperate Housewives.
Walter Berglund, der Ehemann: unterlegen, pflichtbewusst, grüner als Greenpeace, harmlos, passiv, aber mit der Gabe jeden Ort, an dem er sich aufhielt, so erscheinen zu lassen, als könnte man dort zu Hause sein. Er wird im Laufe der Geschichte zwar in zwielichtige Geschäfte verwickelt, dafür aber auch bestraft und ist am Ende wieder moralische Instanz.
Richard Katz, Walters bester, langjähriger Freund, Womanizer, bald Liebhaber von Patty. Ein Rockstar, der Dachterrassen ausbaut und um die grundlegende Beschissenheit der Welt weiß. Zwischen Rausch und Ramsch sucht er nach einem Weg durch sein Leben. Obwohl ohne Ziel kommt er dennoch an.
Die Ironie der Geschichte: Walter will Vögel retten, engagiert sich dafür bis an die Schmerzgrenzen. Sein Freund Katz schnappt sich zwischenzeitlich die Frau.
Nur scheinbar blass und bedeutungslos: Nachbarstochter Connie. Sie war eine ernste und schweigsame kleine Person, die einen irritierend ungerührt ansehen konnte, so als hätte man nichts mit ihr gemeinsam. .. Connie wusste nichts von Ganzheit – hatte nur Tiefe, keine Breite. Lange Zeit be- und ausgenutzt von Joey, dem Sohn von Walter & Patty. Joey will zu den Oberen gehören, Status, Geld und Macht. Erst spät gesteht er sich und anderen die Liebe zu Connie – der ehrlichen, treuen Seele mit depressiven Phasen.

Jonathan Franzen gelingt es abermals, die Verwobenheit der Charaktere auch zwischen den Zeilen in Bewegung zu halten. Sämtliche Konstellationen scheinen immer kurz vor der Kollision, dabei haben sie mehr gemein als ihnen vielleicht lieb ist: das kleine und große Scheitern & der Zwang, äußerlich die Fassung zu bewahren. Unangestrengt souverän, nach hinten raus vielleicht ein wenig langatmig, insgesamt aber absolut empfehlenswert, erzählt Freiheit vom ganz normalen Wahnsinn einer (amerikanischen) Familie. Ich glaube, sie haben bis heute nicht begriffen, wie man lebt.

«Freiheit ist auch ein großes Trost- und Hoffnungsbuch des zerzausten, erschöpften, an sich selbst irre gewordenen amerikanischen Liberalismus» (Süddeutsche Zeitung).

http://www.youtube.com/watch?v=K-9ltqGa4lw
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Voland & Quist Literatursalon: Jaromir Konecny

konzertagenda · 04.12.2011 · Keine Kommentare
7. Dezember 2011
20:30 Uhr
Thalia, Dresden
VVK: 6,- zzgl. Geb.

„Tatar mit Veilchen“ beginnt auf einer tschechischen Dorftoilette. Hier sitzt Pepa, der Alltagsphilosoph, die intellektuelle Sonnenblume im Rammstein-T-Shirt. Als später „Der Große Kanaldeckelraub“ scheitert, flieht er aus seinem wunderbar verantwortungslosen Leben: Er fährt nach München.

Jaromir Konecny hält mit treffsicheren Formulierungen drei Generationen den verdreckten Spiegel vor, nie ganz ernst gemeint, aber immer übertrieben wahr und auf jeden Fall komischer als Chuck-Norris-Witze nach dem fünften Bier, auch wenn einem das Lachen manchmal im Halse stecken bleibt. Hier nimmt einer kein Blatt vor den Narrenmund. „Der genialische Jaromir Konecny … wunderbar feinsinnige Gedanken zur Ost-West-Verständigung.“ Süddeutsche Zeitung

Jaromir Konencny wurde 1956 in Prag geboren. Er arbeitete u.a. als Techniker in Libyen, in der Metallindustrie und als Schiffsmeister. 1982 Emigration in die Bundesrepublik. Ein Jahr in einem Sammellager in Niederbayern. Diverse Jobs. Studium der Chemie an der Technischen Universität München und Promotion über die Entstehung des genetischen Codes. Er veröffentlichte u. a. in Die Zeit, Titanic und der Süddeutschen Zeitung, außerdem erschienen mehrere Erzählbände und Romane. Er gilt als einer der bekanntesten Autoren der Bühnenliteraturszene.

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Echtleben – Warum es heute so kompliziert ist, eine Haltung zu haben

andrea · 11.11.2011 · Keine Kommentare
17. November 2011
19:00 Uhr
Festspielhaus Hellerau, Dresden
Tickets: 5 / 3 Euro

Unter dem etwas sperrigen Titel »Generation 00 – Kreative im Zeitalter der Communities & Profite« liest am Donnerstag, den 17.11. Katja Kullmann im Rahmen der CYNETART aus ihrem Buch »Echtleben – Warum es heute so kompliziert ist, eine Haltung zu haben«. Die Veranstaltung nähert sich mittels Lesung und Gespräch der Frage:

Unter dem Druck der Verschuldung von Staat und Kommunen sowie dem anhaltenden Desaster der ‚Finanzwirtschaft‘ wächst auch der Druck auf Kreative und Kulturbudgets. Wie schaffen kreative Akteure mit künstlerischem bzw. human-kulturellem Anspruch den Spagat zwischen zunehmend digitalisierter bzw. vernetzter Lohnarbeit und kreativer Selbstverwirklichung?

Kein unspannendes Thema und ein vieldiskutiertes noch dazu landet hier also auf der Agenda. Sofort müssten Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung und Kulturamt Betriebsausflüge planen, wird doch Kreativwirtschaft in dieser unserer Stadt aktuell von allen Seiten beleuchtet, auseinandergenommen, neu zusammengesetzt und genetzwerkt, was das Zeug hält.

Wahrscheinlich rede ich mich mit den folgenden Zeilen um Kopf und Kragen, vielleicht aber sind sie auch nur Anstoß und/oder Inhalt zukünftiger Diskussionen.
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Lost and Sound

kristin · 05.11.2011 · Keine Kommentare

Berlin, Techno und der Easyjetset
»Techno? Wirklich? Das gibt es noch?«


Ricardo Villalobos – Dexter

Die Woche beginnt an einem Mittwoch im Watergate. Von da aus unternimmt Tobias Rapp (Jg. 1971, taz, Spex, Spiegel) mit dem Leser einen Streifzug durch das Berliner Nachtleben. Immer entlang des ganz speziellen Sounds Berlins geht es von den Clubs der Stadt, die längst Geschichte sind (Tresor, E-Werk, Ostgut) über die aktuelle Clubmeile (Weekend, Golden Gate, Watergate,…) bis zum Mittelpunkt der Welt: dem Berghain. Immer dabei, das Feier-Publikum – dieses fragile soziale Gefüge aus Ausgeh-Touristen aus aller Welt und ein paar echten Berlinern, aus DJs und anderen (Lebens-) Künstlern, die im Kontext der Clubkultur nicht nur konsumieren sondern partizipieren und agieren, denn »Wer nur zum Zugucken ausgeht, dem entgeht ein fundamentaler Teil«. weiterlesen…

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Kirsten Fuchs: Eine Frau spürt sowas nicht – fällt aus!

konzertagenda · 03.11.2011 · Keine Kommentare
8. November 2011
20:30 Uhr
Thalia, Dresden
VVK: 6,- zzgl. Geb.
AK: 9,-

Update, 7.11.
Kirsten Fuchs ist krank geworden, deswegen fällt der Voland & Quist Literatursalon am 8.11. leider aus. Die Lesung wird im neuen Jahr nachgeholt. Bereits gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit oder können auf Wunsch an den Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden.
Gute Besserung, Kirsten!

Voland & Quist und Sunset Mission präsentieren den Voland & Quist Literatursalon.

Eine Frau spürt so was nicht sind Geschichten wie ein Großstadtleben: Da ist das Mädchen, das sich über die Welt wundert, denn ihre Eltern behaupten zwar, sie lieben sie, schicken sie aber dennoch in die Schule. Da ist die Frau, die auf eindrückliche Weise lernt, warum es Beziehung heißt und nicht »Beliebung« oder die, die sich wünscht, der Ex solle sich fortpflanzen – ganz weit fort. Und dann die »Pärchenpest« mit ihrem Liebesgesäusel, das sogar Spinnen dazu bringen kann, sich im eigenen Netz zu erhängen. Schließlich die Mutter, die Zwillinge bekommt, die zu echten »Flegelfällen« werden – Kirsten Fuchs’ Alter Ego bleibt nichts erspart.

Kirsten Fuchs wurde in Karl-Marx-Stadt geboren und ist in Berlin aufgewachsen. 2003 gewann sie den renommierten Literaturwettbewerb »Open Mike«. Kirsten Fuchs war Mitglied verschiedener Berliner Lesebühnen, seit 2008 liest sie bei der Chaussee der Enthusiasten. Von 2003 bis 2005 war sie Kolumnistin für die taz. Seit 2007 schreibt sie für Das Magazin. Zuletzt erschienen: Die Titanic und Herr Berg, Zieh dir das mal an!, Heile, heile und Nicht der Süden (zusammen mit Volker Strübing).

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StipVisite beendet: Stadtschreiber und Foto-Stipendiat sagen tschüssi

sebastian · 02.11.2011 · 2 Kommentare
4. November 2011
18:45 Uhr
Technische Sammlungen, Dresden

Klar bleibe ich dabei, dass ich es begrüßen würde, wenn der Dresdner Stadtschreiber ein Blog schreiben würde! Denn leider habe ich auch von Ralph Hammerthaler nicht ein Wort aus seiner Dresdner Schaffenszeit gelesen. Aber ich gebe zu: Das ist das natürlich erstens auch meine Schuld und zweitens schaffe ich es ja vielleicht zu seiner Verabschiedung am Freitag. Außerdem ist es ja auch irgendwie mittlerweile fast sowas wie Artenschutz, wenn die Stiftung Kunst & Kultur der Ostsächsischen Sparkasse auch Schreiber des alten Schlags fördert. Und außerdem kommt ja vielleicht irgendwann ein Stipendiat von selbst auf die Idee, ein eigenes Blog zu pflegen und läst uns (und alle Nicht-Dresdner) so teilhaben am Leben eines Stadtschreibers. Die von mir damals ersonnene idee einer „Stadtschreiber-WG“ (siehe oben verlinkter Artikel) wurde übrigens in Hamburg tatsächlich geplant. Allerdings als Luxus-Schlampen-Big-Brother-Irgendwas. Natürlich jämmerlich gescheitert.

„Dresdner Jugend um 2010″ – Stadtschreiber und Fotostipendiat sagen Tschüssi

Wenn Dresden die weltoffene und vor allem innovative High-Tech und Kunst-Stadt wäre, als die es sich gerne verkauft, gäbe es wohl auch ein Stipendium für elektronische Musik und Multimedia-Design! So aber präsentieren sich am Freitag „nur“ der Dresdner Stadtschreiber 2011 Ralph Hammerthaler und der Dresdner Fotostipendiat 2010 Ingar Krauss in den Technischen Sammlungen der Öffentlichkeit. Man muss bedenken, die Stiftung selbst hat ja nicht mal eine eigene Website…

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Bernemann liest

kristin · 23.10.2011 · Keine Kommentare
25. Oktober 2011
22:00 Uhr
Chemiefabrik, Dresden
Eintritt frei (Spende)
Einlass ab 20 Uhr

Dirk Bernemann hat ein neues Buch geschrieben. Trisomie so ich dir erschien am 7.10. im neuen Unsichtbar Verlag und bevor es meinen Stapel mit den „bald lesen“-Büchern um knappe zwei Zentimeter erhöht, lasse ich mich am Dienstag von Herrn Bernemann persönlich zum Kauf anstiften. Oder eben nicht.
 

»Roy hat ein Herz aus Pudding, Solveig züchtet Illusionen und Ingeborg muss am Ende ihres Lebens ihre Liebe halbieren. Die Leben dreier Menschen kollidieren, antriebsgestört, gefühlsüberfüllt und impulsbescheuert. Dabei passieren unnacherzählbare Dinge, bei denen nicht nur Gott lieber wegschaut.

Dirk Bernemann erzählt die verstörenden Biographien von drei Zufallsexistenzen, deren Lebenswege wie Regentropfen an der Fensterscheibe zusammenlaufen. Dazu benutzt er eine Sprache, die gleichzeitig dokumentiert und herzergreifend berührt.

„Die alte Frau denkt sich, wie sie Roy so ansieht und ihn mit ihren Geschichten ohrfeigt, was er denn schon von der Welt weiß und traut ihm lediglich Kindergefühle wie Geburtstagschönfinden oder Eisdielenwarteschlangengefühle zu. Ja, denkt sich Roy, was weiß denn er schon von der Liebe, außer das sie das Großartigste, Erstrebens- und Erlebenswerteste ist, was er sich in seinem Kopf zurechtphantasieren kann.“«

Bernemann @mittelstern*: Satt. Sauber. Sicher. | Vogelstimmen

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