„Erwarte das Unerwartete! Ihr Debüt enthält den schönsten Dream-Pop der Republik.“ (Rolling Stone, September 2011)
Es sind elektrisierende Popstücke. Reich an Facetten, filigran arrangiert. Die Songstrukturen erinnern bisweilen an Leslie Feist; eine Nina Kinert klingt heraus, skandinavisches Songwritertum. Oder ist es eher Indie-Pop? Plötzlich sind da Beats, die gemahnen an Phoenix, die französischen Synthie-Rocker. Ganz von ungefähr kommt das nicht: Bei vier Stücken ist der Drummer von Phoenix höchstpersönlich am Werk.
Vor drei Jahren bot uns Joel Nicholson das erste Mal einen Einblick in sein Innerstes: Sleep At Your Own Speed, sein Debüt als Butcher The Bar, handelte von den leichtfüßigen Unsicherheiten des Erwachsenwerdens und erblickte in der Intimität seines Schlafzimmers das Licht der Welt.
Mittlerweile bewohnt Joel ein ganzes Haus in Manchester, dessen Räume sehr sonnig und lichtdurchflossen sein müssen: die neuen Songs erinnern mit ihren feingliedrigen Melodien an funkelnde Staubpartikel, die im Sonnenlicht tanzen. Versammelt sind diese Songs auf „For Each A Future Tethered“, einem Album, mit dem Joel nicht nur seine persönliche Erzählung fortschreibt. Auch die Geschichte des verdichteten Songwritings in der Tradition großer Musiker wie Nick Drake, Paul Simon und Elliott Smith erhält ein neues Kapitel.
25. Oktober 2011 22:00 Uhr Chemiefabrik, Dresden Eintritt frei (Spende)
Einlass ab 20 Uhr
Dirk Bernemann hat ein neues Buch geschrieben. Trisomie so ich dir erschien am 7.10. im neuen Unsichtbar Verlag und bevor es meinen Stapel mit den „bald lesen“-Büchern um knappe zwei Zentimeter erhöht, lasse ich mich am Dienstag von Herrn Bernemann persönlich zum Kauf anstiften. Oder eben nicht.
»Roy hat ein Herz aus Pudding, Solveig züchtet Illusionen und Ingeborg muss am Ende ihres Lebens ihre Liebe halbieren. Die Leben dreier Menschen kollidieren, antriebsgestört, gefühlsüberfüllt und impulsbescheuert. Dabei passieren unnacherzählbare Dinge, bei denen nicht nur Gott lieber wegschaut.
Dirk Bernemann erzählt die verstörenden Biographien von drei Zufallsexistenzen, deren Lebenswege wie Regentropfen an der Fensterscheibe zusammenlaufen. Dazu benutzt er eine Sprache, die gleichzeitig dokumentiert und herzergreifend berührt.
„Die alte Frau denkt sich, wie sie Roy so ansieht und ihn mit ihren Geschichten ohrfeigt, was er denn schon von der Welt weiß und traut ihm lediglich Kindergefühle wie Geburtstagschönfinden oder Eisdielenwarteschlangengefühle zu. Ja, denkt sich Roy, was weiß denn er schon von der Liebe, außer das sie das Großartigste, Erstrebens- und Erlebenswerteste ist, was er sich in seinem Kopf zurechtphantasieren kann.“«
Mit 29 Jahren veröffentlichte Maxim Richarz alias Maxim in diesem September bereits sein drittes Album Asphalt.
Der Songschreiber und Sänger gehört zu einer Generation, die zwischen Wohlstand und Zukunftsängsten changiert, und die das bequeme Leben keineswegs als Selbstverständlichkeit begreift. Gut ausdrücken kann dies der Sohn einer französischen Mutter und eines deutschen Vaters allemal. Nicht nur kritisch, sondern durchaus pointiert erzählt er davon in seinen Songs. Maxim weist deutschsprachiger Musik einen würdigen Stellenwert zu – in bester Liedermachermanier und mit einem Gestus, der sich aus Unverbrauchtheit, Reflektiertheit, aber auch Hoffnung speist. 2011 ist Maxim angekommen in der eigenen Version des Geschichtenerzählers, Songschreibers und Bühnenkünstlers. Freigeschwommen und aus zahlreichen Erfahrungen schöpfend wandeln seine Songs zwischen Reggae, Rock, Pop und Liedermacher. Maxim beschwingt mit Charme und Leichtfüßigkeit und überzeugt mit textlicher Schärfe.
21. Oktober 2011, 21:00 Uhr to 23. Oktober 2011, 20:00 Uhr Neustadt, Dresden
DJs aus Leipzig, Luzern und Lübeck, eine Band namens The Lavettes – Die Organisatoren des Dresdner Soulweekenders sind offenbar schon in der dritten Ausgabe bei „L“ angekommen :-)
Aber ernsthaft jetzt: Das wird ne dicke Soul-Sause, auf der viel getanzt, getrunken und geknutscht wird. I swear on my soul! Alle Infos zum dritten Soulweekender in Dresden findet ihr hier. Und auch das Wetter zeigt den Gästen Dresden von seiner besten Seite. Das wird heiß…(naja warm und wolkenlos)!
Heute Abend gibt es ein erstes Highlight mit der schwedischen Band The Lavettes, die man sich auf Facebook anhören kann (evtl nur für Fans – andere Links hab ich leider nicht gefunden).
Ihr könnt aber gerne auch gleich das Vorbild nehmen, dürfte jeder der DJs im Gepäck habe, HOFFE ICH!
Oder lasst mal ein kleines Mixtape laufen zum Aufwärmen, davon gibt es genug im Netz.
Ich muss unweigerlich an nebelverhangene Lichtungen in einem düsteren Wald denken … und Herbst, wenn ich Flora, das dritte Album von Fredrik, höre. Da fällt es schwer, zu glauben, dass diese Songs im Sommer aufgenommen wurden, der blumige Titel mag nicht so recht passen und auch das Youtube-Video (zum kompletten Album!) der drei Schweden ist mir zu sonnig und zu zivilisiert geraten.
Am schönsten sind eben doch die Bilder im eigenen Kopf.
Mit den wunderbaren Songs seines Albums Good Night, Dear Mind … lässt der Keyboarder von Tomte, Sir Simon, morgen Abend im Thalia den Alltag ausklingen.
‚Cause „everybody needs a place to hide sometimes“.
Stilistisch geht Sir Simons Nachtfahrt erst mal Richtung Süden. Kurz vor Weilheim biegt sein Kombi aber ab, fährt durch Kentucky, Oklahoma, Nebraska und steuert auf Portland zu. Es sind die eigenbrötlerischen, nerdigen Außenseiter-Pop-Entwürfe, die ihn anziehen.
Das, was heimischen Studio funktioniert, wuppt bei Sir Simon auch auf der Bühne. Als Band, zu fünft mit den Freunden aus allen Ecken des Landes. Gentlemen Agreement zwischen Simon und Band: Simon fährt vor, macht die Wagentüren auf, die Band steigt ein und zieht alle mit, die Teil einer Sache werden wollen, die wie von selbst zueinander findet.
NOFX habe ich das erste Mal live am 16.06.1991 als Vorband von Bad Religion im Aladin gesehen. Eigentlich hatte ich an diesem Tag überhaupt das erste Mal von der Band gehört und NOFX hat Bad Religion damals heftig an die Wand gespielt! Das sollte sich wiederholen…..
Als NOFX dann ein halbes Jahr später als Headliner im Bremer Schlachthof auftauchte, saß schon ein ziemlicher Fanclub mit im Zug. Gleichsam erschrocken wie begeistert stellen wir fest, dass das Vorband-Phänomen noch einmal getoppt wurde: Die Vorband war einfach noch geiler. In diesem Fall waren das Lagwagon. Ein Hype in Sachen Ska(te)- und Melodypunk war ausgebrochen und authentische Punkrocker (Green Day, Lag Wagon, NOFX, MillenCollin) verkauften plötzlich Tonträger in super ernstzunehmenden Stückzahlen und füllten Stadthallen. Auch No Use for a Name gehörte zu den Urvätern dieser Szene und hatte vor allem Fans in der eher vom Hardcore stammenden Fraktion.
SCORPIOS – WHEN PUNKS GET (OLD AND) SENTIMENTAL
Heute sind deren Sänger Tony Sly (No Use for a Name) und Joey Cape (Lagwagon) Mitte 40 und haben wahrscheinlich alles gesehen und erlebt, was man im Rockbiz sehen und erleben kann. Diese Lebenserfahrung packen sie in puristische aber wunderschöne, kleine Akustik-Hymnen. weiterlesen…
Ach, Klee, was mach ich nur mit Euch? Ich weiß nicht mehr genau, ob ich schon 2004 oder doch erst im September 2006 die Band um Suzie Kerstgens das erste Mal im Beatpol gesehen habe. Mit ihren Alben Jelängerjelieber und Unverwundbar voller potenzieller Hits bespaßten sie mich und einen etwa zur Hälfte gefüllten Beatpol mit einem so charmanten wie mitreißenden Auftritt. Im Herbst 2008 sah das schon anders aus. Das gleiche Konzept war plötzlich gar nicht mehr charmant.. Konfetti, Wunderkerzen, Lolita-Gehabe, Sturzbiertrinken … plötzlich wirkte die Show billig, routiniert und wenig leidenschaftlich. Schade, denn zu diesem Zeitpunkt hatten Klee offensichtlich die breite Masse erreicht. Ein rappelvoller Beatpol, gespickt mit sich umarmenden schunkelnden Pärchen beim stoischen Warten auf den einen bekannten Hit, versetzte mich in Stadtfestatmosphäre, d.h. Widerwillen. Die Frontfrau potenzierte meine Abneigung durch aufgesetztes Gebrabbel und (wie ich vermute) Playback. Und dabei mag ich die Lieder noch immer. Wirklich! Auch wenn es eigentlich die besseren Schlager sind. Mitunter furchtbar schwülstig, pathetisch, kitschig. Pop pur. Aber halt irgendwie auch niedlich. Nur mag ich beim Vortragen nicht mehr zugucken. Vielleicht sollte ich das aber, denn das neue Album Aus lauter Liebe habe ich noch nicht mal gehört und liest man die Ankündigungen, klingt die Band weniger stylisch, vielmehr „gereift“. Puh.. ist das nun gut oder schlecht? Am Donnerstag lässt es sich überprüfen.