18. März 2014 20:00 Uhr Imperial Theater, Hamburg ausverkauft |
30. April 2014 20:00 Uhr Schaubühne Lindenfels, Leipzig VVK ab 17 € |
7. Mai 2014 20:00 Uhr Mojo Club, Hamburg VVK ab 21,60 € |
»At the dead end of our street there still are shadows of former selves
what I sense in this I cannot tell ‚cause I grew up«
Diese Worte, mit denen das erste Stück des zweiten Albums von Hundreds beginnt – beide, Album und Song tragen den Titel Aftermath – nehmen den Eindruck vorweg, den Aftermath (das Album) beim wieder und wieder und noch mal Hören auf mich hinterlässt.
Vier Jahre nach ihrem Debüt Hundreds wirken zauberhafte Konzerterlebnisse, verspielter Elektro-Pop und der Waschbär, auf den jemand wartet, in meiner Erinnerung höchstens noch verblichen nach. Und obwohl ich mit Hundreds (dem Album), sehr viel mehr Zeit verbracht habe, als es mit Aftermath bislang möglich war, sind mir die Hundreds von heute um so vieles greifbarer und näher, als die Hundreds von vor vier Jahren.
Sind Hundreds jetzt weniger Elektro-Pop, weil sie erwachsen geworden sind? Beruflich und privat haben die Geschwister Eva und Philipp Millner in Hamburg ihre Mitte gefunden, weiß die Presseinfo. Und auch, dass die damit einhergehende gelöste Grundstimmung es quasi erfordert, ihre Musik in zuversichtlicheren Farben erklingen zu lassen. Man muss es eben nur zulassen können. Weil Hundreds das gelungen ist, wirkt Aftermath wie das unverkrampfte Verfolgen des eigenen Weges, ohne sich einem äußerem Erwartungsdruck zu unterwerfen. Hundreds haben den Dingen die Zeit (anderthalb Jahre nach sechsmonatiger Auszeit) und die Einflüsse (den britischen Produzenten David Pye) zugestanden, die sie eben brauchten, um reif und gut zu werden.
Auf privates und Berufsglück folgt also zwangsläufig Entspannung und Ausgleich in der Musik? Keine Sorge, auch die gelassenen Hundreds stellen noch Fragen und gönnen sich ausreichend Raum für Spielereien. Und Elektro-Pop!
Über den neuen, den organischeren Sound, wunderte sich das Duo anfangs wohl auch selbst und so erzählen sie in Interviews, wie sie sich an dem Song Circus immer wieder versucht haben, weil sie dachten, das müsse doch auch elektronischer gehen. Der Song jedoch hatte seinen eigenen Sound und ließ sich nicht verbiegen. So durfte er schlussendlich sein, wie er es eben verlangte und ist nun die erste Singleauskopplung aus Aftermath.
Und in den Momenten, in denen die reduzierten musikalischen Arrangements auf Aftermath Eva Millners überirdischer Stimme die Hauptrolle überlassen, sobald es in die Tiefe geht oder einzelne Worte so liebenswert besonders ausgesprochen sind, wie es eben Evas Art ist, möchte ich einzelne Songs des Albums, Aftermath, Circus, Ten Headed Beast und ganz, ganz besonders Stones am liebsten fest umarmen.
Ab heute sind Hundreds mit dem neuen, ebenfalls heute (via Sinnbus) erschienenen Album auf Tour. Auf den Konzerten werden sie durch Florian Wienczny (A Forest, Yesterday Shop) am Schlagzeug ergänzt. Die Release-Tour von Aftermath war bis auf das heutige Konzert in Erfurt schon vor Veröffentlichung des Albums restlos ausverkauft. Ab Ende April spielen Hundreds dann eine weitere Tour, für die es noch Tickets im Vorverkauf gibt.