Nicht zu toppende Töppen: Von Air Jordan bis David Beckham

· 12.02.2013 · Keine Kommentare

Bis Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrtausends waren Fußballschuhe schwarz. Schwarzes Leder, weiße Streifen, strenger Geruch. Aber parallel zum (zu bedauernden) Siegeszug von Biermixgetränken in transparenten Flaschen und dem (sehr zu begrüßendem) Einzug afrikanischer Fußballer in die Weltspitze, wurden die Töppen plötzlich ziemlich tuffig.

Zumindest in Deutschland sorgte wohl zunächst das magische Dreieck des VfB Stuttgart – Giovane Elber, Fredi Bobic, Krassimir Balakov – für Aufsehen. Den (Paradies)vogel abgeschossen und der farbigen Revolution alle Türen geöffnet hat aber der Kameruner Rigobert Song, der bei der WM 98 in rot-geben Schuhen auflief. Ich finde nur leider kein Foto. Auf der Puma Facebook-Seite finden sich zwar einige schicke alte Modelle aber Vollständigkeit in einer Chronik sieht mal ganz anders aus. Ich kenne Männer, die noch immer nachts aufwachen und den WM Titel 1954 bejubeln, die daraufhin zu Fernsehtechnik Walter gegangen sind und sich nach Schwarz Weiß Geräten erkundigten. Einen im Grunde nicht mehr zu toppenden Töppen-Trend setzte Style-Ikone David Beckham mit seinen rosa Ballet-Schraubstollen.

Das Ende der Farbenstange – Schlimmer geht nicht

Sie alle eifern einem der größten Sportsmänner aller Zeiten nach. 1985 hat Nike für Michael „Air“ Jordan einen Schuh entworfen (der „Air Jordan I“), der von der NBA verboten wurde, weil er ganz ohne die Farbe Weiß auskam (angeblich flimmerte das TV-Bild?!?). Was für ein genialer PR-Schachzug. Michael Jordan trug die Schuhe trotz des Verbots und bekam wahrscheinlich ein mehrfaches von dem, was die Chicago Bulls als Disziplinarstrafe bezahlen mussten.

Dass Camel bis zur WM 2022 mindestens zwei Teams in speziellen Wüsten-Boots ausstatten will ist übrigens nur ein schlechter Thresenwitz.

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