19. Oktober 2012 22:00 Uhr scheune, Dresden VVK: 12 € // AK: 15 € |
Dass Mehmet Scholl Fußball liebt, muss man wohl den wenigsten erklären. Dass er aber ein genauso begeisterter Musikfan ist und 2011 das Label Millaphon ins Leben rief, ist wahrscheinlich weniger bekannt. Anstoß für die Gründung gab eine einzelne Band, die er gemeinsam mit seine beiden Kollegen unbedingt unterstützen wollte: Moop Mama.
„Die Mama“, wie sich die 10köpfige Band selbst bezeichnet, wurde im Raum München genau genommen durch öffentliche Ruhestörung bekannt. Unangemeldet tauchte sie in Parks und Fußgängerzonen auf, packte jede Menge Instrumente aus und legte los. Ab und an sogar so laut, dass der Freund und Helfer auf der Matte stand.
Zum Großteil besteht die Band aus Profi-Musikern, die die Anziehungskraft der Musik auf der Straße als Gegensatz zur vergleichsweise feedbacklosen Studioaufnahme feiern. Mit Sousaphon, Trompeten, Posaunen, Drums, Saxophon und allerlei anderen Instrumenten wird „Urban Brass“ zum Besten gegeben. Markenzeichen der Straßengigs ist das Megaphon, das Rapper Keno (eingefleischten HipHoppern bekannt als Wortakrobat bei Creme Fresh) nutzt, um gegen die Lautstärke der Blaskapelle anzukommen. Neben der musikalischen Verpackung überzeugt Moop Mama auch mit Inhalt. Es lohnt sich also, bei den Texten genauer hinzuhören.
Inzwischen wird übrigens nicht mehr nur guerillamäßig Bambule gemacht. Publikum fand die Mutter auch auf diversen Festivals und bei Inas Nacht (da wurde es ganz schön eng im Schellfischposten!). Das Goethe Institut schickte sie sogar letzten Monat nach Thessaloniki und Athen. Und wer eher Kino- als Konzertbegeistert ist, sollte hier sehen und hören, was die Jungs auf der Leinwand zu bieten haben. Seit Juni steht das Debutalbum „Deine Mutter“ beim (digitalen) Plattendealer eures Vertrauens im Regal. Klar, dass da jetzt auch eine amtliche Tour ansteht. Am Freitag wird Moop Mama mit Sang und Klang in der Scheune einfallen. Was die Band auf der Straße gelernt hat, kommt ihnen jetzt auf der Indoor-Bühne zugute. Hingehen und weggeblasen werden!
Ich freu mich drauf. Moop, Moop!
Juliane vom Orde
(deFormo design)