Bewegung in der lokalen Kreativwirtschaft: Flying Music Circus und Wir Gestalten Dresden

· 22.02.2012 · Keine Kommentare

Eigentlich war die Gründung eines Branchenverbandes für Kreative und Kulturwirtschaft in Dresden ja bereits im Dezember geplant. Nachdem man sich damals aber noch beschnuppern und branchentypisch lange diskutieren musste, ist es am  29. Februar tatsächlich soweit.
Bereits heute online gegangen ist die Website vom Projekt „Flying Music Circus“, bei dem Akteure aus Leipzig, Chemnitz und Dresden versuchen wollen, unter Schirmherrschaft von Sebastian Krumbiegel die Vernetzung der Sächsischen Subkultur voranzubringen.

Wir gestalten Dresden – Aus Agenturbündnis wird Kreativwirtschaftsverband

Wir gestalten Dresden war bisher als Name des Dresdner Agenturbündnisses von über 70 Kreativagenturen bekannt. Dieses Bündnis stellt seine Arbeit ein und übergibt den Namen an einen gänzlich neuen, davon unabhängigen Branchenverband der Dresdner Kultur- und Kreativwirtschaft.

Der Branchenverband will vorhandene Strukturen der Branche sicht­bar machen und ein öffentliches Verständnis festigen, Leistungen der Akteure kommunizieren und seinen Mitgliedern direkte Un­terstützung bieten.

Er soll die interdisziplinäre Vernetzung stärken, den Trans­fer von kreativem Know-how zu Unternehmen und öffentlichen Institutionen konkret fördern und die Ei­gen­in­teressen seiner Mitglieder gegenüber Politik und Verwaltung wirksam vertreten. Die Mitglieder des Verbandes wollen aktiv Rahmenbedingungen mitgestalten und auf lokaler Ebene nachweisen, dass einfließende Wünsche und Anforderungen von Mittelständlern zum Großteil deckungsgleich mit jenen der wirtschaftlichen Kleinunternehmer ausfallen. Auf die in Dresden aktuell anstehende Gestaltung kommunalpolitischer Regulierungsmittel möchte der Verband konkret einwirken.

Die Gründungsversammlung: 29. Februar, 19 Uhr, GrooveStation/Lofthouse, Katharinenstraße 13

Flying Music Circus – Spitzenförderung für die Subkultur

Das Projekt Flying Music Circus ist Ergebnis einer Netzwerkarbeit zwischen Musikinitiativen in Leipzig, Chemnitz und Dresden und unterstützt sächsische Künstler in den drei wichtigsten Bereichen: öffentliche Wahrnehmung, Gigs in anderen Städten sowie Grundwissen zur Musikwirtschaft. 

Die musikalische Substanz in der Popmusik Sachsens ist immens. Was den Akteuren jedoch fehlt, sind gewachsene Strukturen, wie sie sich in anderen Bundesländern bereits etabliert haben. Es fehlt an Dienstleistern für Booking und Management, an Institutionen, welche die Szene gezielt und fachmännisch fördern und an Basiswissen, wie man sich auf dem Musikmarkt bewegt. Letztendlich: Es fehlt die Musikindustrie. Der „Flying Music Circus“ möchte mit Projektstart Spitzenförderung für die Subkultur leisten und deren Struktur langfristig weiterentwickeln. Das Thema Banddatenbank und Sampler wurde dabei sehr heftig diskutiert. Das Projekt versucht, da anzufangen, wo andere aufgehört haben. Vinyl-Sampler statt „Wegwerf“-CD, Genre-Orientierung statt buntem Lokalmix und der Versuch, durch ein „Lifestyle Matching“ Bands und Veranstalter zusammenzubringen.

Unterstützt wird der „Flying Music Circus“ von Schirmherr Sebastian Krumbiegel sowie durch den finanziellen Support der Initiative Musik (Berlin), des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, des Amts für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig sowie die Städte Dresden und Chemnitz.

twitter share buttonFacebook Share