Anfang November findet das Iceland Airwaves Festival im isländischen Hauptstädtchen Reykjavík statt. Neben zahlreichen, schon für gut befundenen isländischen Acts wie Agent Fresco, Hermigervill und Emmsjé Gauti, stehen auch Warpaint, Kate Tempest und PJ Harvey auf dem bisher veröffentlichten Programm sowie hoffentlich viele entdeckenswerte Newcomer.
Nachdem ich beim Lieblingsfestival in den letzten beiden Jahren wegen finanzieller und anderer Gründe entschuldigt gefehlt habe, wird dieses Jahr erst recht etwas Besonderes für mich, denn Reykjavík wird mein Zwischenstopp auf dem Weg in eine Work & Travel Auszeit in Kanada.
Für eine Freundin, die noch überlegt ob sie mich zum Iceland Airwaves begleitet, habe ich kürzlich eine kleine Kostenaufstellung für die Reise nach Reykjavík zusammenrecherchiert. Vielleicht interessiert das ja auch andere Unentschlossene. weiterlesen…
Der Samstag auf dem SPOT Festival verspricht ein bisschen mehr Luft zum Schwatzen, Biere trinken oder sich einfach mal planlos treiben lassen. Mit Exec, Xolo Island, Smerz und ein paar anderen mehr freue ich mich aber auch am zweiten (bzw. dritten) Festivaltag auf ein paar Highlights.
17:00 Shy Shy Shy
Mann/Frau-Duettgesänge können sehr gut funktionieren, allermeistens skippe ich sie aber lieber. Auch der Name des Duos Shy Shy Shy lässt mich verhuscht-klebriges Liebesgesäusel befürchten und der Titel der Debüt-EP, Love Songs, bringt mich von meinen Befürchtungen nicht unbedingt ab. Das fröhliche Do Not Ask mag ich dann aber doch und es macht mir Lust darauf, mich von diesem Duo in den Spotsamstag schunkeln zu lassen.
18:30 Pale Honey
Minimalistischen Gesang/Schlagzeug/Gitarren-Rock zum Wachwerden spielt das schwedische Damenduo Pale Honey. weiterlesen…
Der Spotfreitag droht pickepackevoll zu werden. Müsste ich mich auf meine Top-5 festlegen, würde ich vielleicht anfangen, Kill J, Kentaur, Alex Vargas und M.I.L.K. aufzuzählen, um festzustellen, dass in dieser Liste mindestens zwei bis sechs Konzerte fehlen, die ich unbedingt auch sehen will.
17:10 Magnolia Shoals
Mit seiner tiefen Stimme hatte mich Magnolia Shoals Sänger Nicolai Noa sofort. Mal sehen, ob der melancholische Sound des Quartetts mithalten kann oder eher langweilen wird.
18:00 M.I.L.K.
Auf M.I.L.K. habe ich mich beim allerersten Reinhören sofort als einen meiner absoluten Favoriten eingeschossen. Fluffig weicher, etwas schräger Retropop in Kollektivformation. Ich bin gespannt, was das live kann. weiterlesen…
Am Donnerstag ist es einmal mehr so weit: 2 Reisebusse verlassen Berlin bzw. Hamburg, um allerlei Vertreter der deutschen und internationalen Musikindustrie/-medien/-blogs zum Klasse(nfahrt)ziel SPOT Festival 2016 ins schöne dänische Städtchen Aarhus zu bringen.
Da ich mir einigermaßen sicher bin, diesen Termin im nächsten Jahr auszusetzen, freue ich mich diesmal ganz besonders auf das große Hallo, das Geschmacksimpeln und den Trubel um die junge skandinavische Musikszene.
Meine guten Vorsätze für’s #SPOT16: Aufmerksam hinhören, mich einlassen und mich von dramatischen Stimmen, frischen Sounds oder umwerfender Bühnenpräsenz mitreißen lassen. Noch immer bin ich auf der Suche nach diesem Zauber an der Musik, der mir irgendwo zwischen seriösem Erwachsenenjob, einer nicht mehr handelbaren Flut an Promomails und zu vielen halbherzig nebenbei konsumierten Konzerten abhanden gekommen sein muss.
Unter diesen Vorzeichen habe ich mich durch das gesamte Line-up gehört, habe hinter fehlerhaften Soundcloud-Links und in Deutschland nicht abspielbaren Videos nach Audioschnipseln gefahndet und mich über fehlende Künstlerinfos sowie ein nicht auffindbares Festival-Pressekit gewundert.
Mein Vorsatz, mich einzulassen, konnte leider in Einzelfällen aus den nachfolgenden Gründen nur eingeschränkt eingehalten werden: Folkloristische Klänge mit dänischsprachigen Lyrics törnen mich total ab (während ich die Sprache gerappt immer wieder witzig finde). Metalgeballer und Gothic-Sound kriegen mich überhaupt nicht (mehr), Frauenstimmen sind per se ein eher schwieriges Thema und mit Punk und Rockröhren tu ich mich schwer.
Aus allem was übrig blieb, habe ich mir meinen Fahrplan durchs SPOT Festival 2016 zusammengestellt:
20:00 Clarissa Connelly
Gehört nicht unbedingt zu meinen Favoriten, aber mit ihrer weichen, tiefen Stimme und dem flächigen, verträumten Electrosound könnte Clarissa Connelly eine ganz entspannte Einstimmung ins Festival werden.
Es zwickt und zwackt noch ein wenig in der Magengegend und die Lider lassen sich noch nicht wieder auf volle Sicht hochklappen. Der Post-Festival Blues kam in diesem Jahr mit einem Tag Verspätung, dafür aber gründlich, und er gibt den Blick auf eine tolle Zeit, eine Menge großartige Musik und all die vielen schönen Begegnungen an vier Tagen Reeperbahn Festival nur langsam wieder frei. Zehn Paar Ohren müsste man haben, ein paar Köpfe und Beine zusätzlich, um sich besser aufteilen zu können zwischen Musik, Panels, Clubs, Networking, Musik, Ausruhen, Feiern und Musik.
Nachfolgend lest und hört ihr nun eine Auswahl meiner Highlights des Reeperbahn Festivals 2015. Notiz an mich: Nicht alles auf einzelne, vorangehörte Songs setzen – die Live-Umsetzung kann enorm enttäuschen (Vadim Verney) oder unerwartet begeistern (Alex Vargas) – und unbedingt immer wieder von den selbstgesetzten Plänen abbringen lassen. Weitere Erkenntnisse: Die Finnen haben den weltbesten Gin Tonic, die Skandinavier immer wieder die bessere Musik und Klaus Fiehe immer noch kein mobiles Telefon.
Mirel Wagner
Ich wünsche mich in eine kleine, dunkle, meinetwegen sogar verrauchte Kneipe, um mich von den hypnotisch-gleichförmigen Songs der Finnin mit den schönsten Haaren des Abends aus der Reeperbahn Festival-Nacht ins Bett schicken zu lassen, schwer, müde und ganz ruhig. Stattdessen knallen im Mojo Club oben die Türen (die gehen auch leise, wir haben’s probiert!!!) und können unten viele Leute nicht mal einen Augenblick ihre Klappe halten, um zuzuhören. Und so bleibt uns kaum eine Alternative, als den übrig gebliebenen Ärger auf der After Show Party gründlich wegzuspülen. weiterlesen…
Ohne viele Worte und Schnickschnack – mein Plan für’s Reeperbahn Festival 2015 Teil 1/4. Der Mittwoch.
Es wird spät, französisch, slowenisch und getanzt.
Bevor gleich schon das SPOT Festival 2016 vor der Tür steht, folgt hier noch die etwas überfällige Nachlese der Highlights, Überraschungen und Enttäuschungen des diesjährigen (Gruppen-Bus-)Ausflugs nach Aarhus.
Enttäuschungen
Irgendwann muss man es einsehen: Es ist schlicht und absolut nicht möglich, auch nur einen großen Teil der Programmpunkte zu schaffen, die man sich unter hartnäckigem Ignorieren des Zeitplans im Vorfeld zusammengeträumt hat. In meinem Fall führten schon alleine plötzlich aufgetretene und nicht zu bewältigende primäre Bedürfnisse wie Hunger und bleierne Müdigkeit in mehreren Fällen zu verpassten – und von Besserdurchhaltern hochgelobten – Auftritten, wie die des Elektrosoul-Newcomers Kentaur bzw. des finnischen Rappers Noah Kin.
Enttäuschend ist es auch, sich eingestehen zu müssen, wie schwer bis eigentlich gar nicht es gelingt, sich aus der eigenen Suppe an Kontakten, Freunden und vorgefertigten Musikgewohnheiten freizuschwimmen, um von anderen Tellern auch mal einen Löffel Unbekanntes zu probieren. Zu den Enttäuschungen, an denen man selbst leider nichts ändern kann, gehören schließlich zeitgleich angesetzte Konzerte, die man alle unbedingt sehen will. Mich traf das in diesem Jahr zur Primetime am Freitag besonders hart: Kill J (22:40), Blaue Blume (23:00), Lowly (22:45) oder Lydmor (22:40)? In diesem speziellen Fall setzte sich die Loyalität durch und diese Entscheidung, immerhin, wurde nicht enttäuscht. Lydmor bewies mit ihrem neu arrangierten, basslastigeren Set, dass sie dank ihres gewohnt schnodderigen Charmes und ihrer immer wieder überzeugenden Stimme auch (sehr) große Bühne kann. Als Überraschung sang sie den Song What Happened Here vom neuen Album Y (VÖ in Skandinavien: 18.5. | Spotify | Bestellen) im Duett mit ihrem Produzenten und Freund Andreas Arenholt Bindslev. -> Fotos vom Auftritt bei Gaffa
Highlights und Überraschungen
Velvet Volume
Die Zwillinge Noa und Naomi Lachmi und ihre jüngere Schwester Nataja sind eine dieser typischen Festivalentdeckungen, die dich genau dann packen, wenn du am wenigsten damit rechnest. Die Booking- und Management-Agentur Over & Aude hatte zum Brunch geladen und zwischen die Häppchen aus frischem Obst und leckerem Brot und, ja, auch die ersten (Limo-)Biere des Tages, passten einige Over & Aude-Künstler auf die Bühne im Nebenraum … Booom! Klassischer, rauer Rock von drei zuckersüßen, jungen Mädels. Volltreffer! Ich bin Fan! Auf Facebook, Soundcloud und in echt.